Prometheus

Prometheus ist ein furchtbar schlechter Film, ich habe gerade gesehen dass er von der Deutschen Film und Medienbewertung das Prädikat „wertvoll“ erhalten hat. Soll das Satire sein ?

Aber bevor ich vom Leder ziehe will ich zunächst einmal loswerden was mir gefallen hat. Ich fand die Klangkulisse gut, vor allem während des Unwetters auf dem fremden Planeten. Ein Augenschmaus war auch das visuelle Design: das Raumschiff, die Fahrzeuge, die Raumanzüge, die graphischen Oberflächen der Computer und nicht zuletzt die Aliens sahen atemberaubend aus.

Über die Handlung will ich mich gar nicht auslassen, sie war vollkommen unsinnig. Das fand ich aber gar nicht so schlimm, was mich gestört hat waren Szenen die so grenzdebil waren dass ich am liebsten laut schreiend aus dem Saal gerannt wäre. Vorsicht, es folgen Spoiler.

Wenn man auf einem fremden Planeten landet, dann nimmt man nicht seinen Helm ab. Wenn zudem ein Besatzungsmitglied mit einer Krankheit kontaminiert wird, nimmt man danach erst recht nicht den Helm ab. Androiden zeigen keine Emotionen, sie freuen sich auch nicht kindlich über ein schickes Hologramm des Universums. Ein Exobiologe der auf eine ausserirdische Spezies trifft, versucht diese nicht zu streicheln. Wenn ein tausende Tonnen wiegendes Raumschiff auf die Planetenoberfläche trifft, dann genügt es nicht sich darunter wegzurollen um zu entkommen. Ein Wesen, das schockgefrostet wird kann nicht plötzlich auferstehen, seine Körpergröße ohne Zufuhr von Nahrung verhundertfachen und sich in einem Rettungshabitat verstecken. Rettungskapseln, bei denen man sich zuvor einen Raumanzug anziehen muss sind sinnlos. Das automatische Operationsmodul auf dem Schiff ist nur für Männer konzipiert, obwohl die (weibliche) Expeditionsleiterin dafür gesorgt hat dass es installiert wird. Eine hochentwickelte Rasse startet ihre Raumschiffe sicher nicht mit einer Blockflöte.

Generell waren die Handlungen der Protagonisten kaum nachvollziehbar, seltsam emotionslos und meist ohne Konsequenzen. Die angedrohte Fortsetzung werde ich mir jedenfalls sicher nicht im Kino ansehen, zumal die spärlichen 3D Effekte den Aufpreis kaum wert waren.

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Dead Silence

Billy Talent haben ein neues Album namens Dead Silence herausgebracht, damit haben die Kanadier es aufgegeben ihre musikalischen Ergüsse einfach durchzunummerieren. Geboten wird die gewohnte und liebgewonnene Kost, vielleicht ein bisschen schneidiger als auf III und der Anteil an mehrstimmigen Gesangsparts wurde etwas erhöht. Auf Dead Silence ist mir zum ersten mal ein Song untergekommen, der mich so genervt hat dass ich ihn löschen musste: das fade Stand up and run. Aber sonst bin ich sehr angetan, mein Favorit ist derzeit Hanging By A Thread.

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Verdammnis

Jetzt habe ich auch Verdammnis von Stieg Larsson fertig gelesen, ich fand den Roman genauso spannend wie den ersten Teil. Die Wiederauferstehungsszene war mir etwas zu viel des Guten, aber sei’s drum. Schön auch dass sich der Verlag bei der stumpfen Übersetzung der Titel treu bleibt: Verdammnis passt überhaupt nicht zum Buch, genausowenig wie das sakral anmutende Titelbild. Jetzt brauche ich aber eine Pause von Lisbeth Salander und Kalle fucking Blomquist ;-)

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ZORO

Meine alten Kopfhörer funktionieren immer noch tadellos und das seit mehr als 20 Jahren. Das ist der Nachteil wenn man Qualität kauft, man hat keinen Anlass die Gerätschaften mal zu erneuern. Früher habe ich über den Kopfhörerausgang der Stereoanlage gehört, da kam dann auch ordentlich Druck auf den Ohren an aber seit ich Musik nur noch über mein Tab oder meinen iPod höre fehlt mir etwas der Bass. Ein vortrefflicher Vorwand also um neue Ohrenschmeichler zu erwerben, meine Wahl fiel auf den ZORO von TrekStor und ich bin ausgesprochen zufrieden damit. Entscheidend ist die Impedanz von 16 Ohm (die Hälfte der sonst üblichen 32 Ohm), das sorgt für fetten Klang trotz der niedrigeren Leistung des Abspielgerätes. Und das für humane 55 €.

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Ein Jahr Nerdizin

Das Nerdizin ist jetzt bald ein Jahr im Netz und ich will den Anlass nutzen um mal grundsätzlich darzulegen warum ich das hier treibe. Zunächst einmal will ich im Netz präsent sein, ich brauche das für mein Ego :-) In meiner maßlosen Selbstüberschätzung rede ich mir gerne ein, dass ich tatsächlich etwas zu sagen habe und mit meinem Blog vielleicht Gleichgesinnten eine Freude bereiten kann indem ich auf Nerdkompatibles hinweise. Wenn ich einen Artikel zu etwas schreibe, das mir gefällt beschäftige ich mich automatisch viel intensiver damit und ich geniesse es wohlfeile Formulierungen auszubrüten über die ich dann selbst beim erneuten Lesen schmunzeln kann. Und Schmunzeln kann man nie genug.

Bleibt die Frage warum ich das bisschen Inhalt das ich produziere nicht kostenlos irgendwo unterbringe, und warum nutze ich nicht wie alle anderen ein soziales Netzwerk um mich darzustellen ? Warum ist mir das Nerdizin etwa 50 Euronen im Jahr wert ?

Mir geht es um meine und eure Privatsphäre und um Autarkie. Es gibt nichts umsonst, alles hat seinen Preis. Wenn ich einen kostenlosen Email Anbieter nutze bezahle ich indem ich meine Emails auswerten lasse und dadurch dass mir Werbung aufgedrängt wird. Auch wenn es bloss Algorithmen sind, die meine Nachrichten lesen ist das kein schönes Gefühl stets beobachtet zu werden. Mir ist klar, dass die Empfänger meiner Mails meist einen „kostenlosen“ Service nutzen und ich dem großen Bruder damit nicht gänzlich entkommen kann, aber das habe ich nicht in der Hand. Für was ich aber sorgen kann ist Datenhygiene auf meiner Seite der Leitung.

Mit Fotos ist es ganz ähnlich. Wenn ich etwa Urlaubsbilder austauschen will, kann ich das natürlich über Picasa oder etwas ähnliches machen. Ich will aber meine Daten nicht in der Welt verstreuen, zudem sind es ja eben nicht nur Bilder auf denen ich zu sehen bin sondern auch Freunde und ich bilde mir ein dass ich auch eine Verantwortung über ihre Daten habe. Also nutze ich das gute alte FTP zum Bildertausch und nicht die Cloud.

Und Facebook ist mir wahrlich ein Gräuel. Mal davon abgesehen dass die ganze Plattform eine einzige Spionagehölle ist find ich schlichtweg keinen Nutzen darin. Da herrscht ein undurchdringbares Rauschen an sinnlosen Informationen. Wenn ihr einem Freund etwas mitteilen wollt, nutzt Email. Wenn ihr der Welt etwas mitteilen wollt, schreibt ein Blog.

Es gibt allerdings auch soziale Netze die für mich Sinn ergeben und in denen ich mich gerne bewege. Steam zum Beispiel bietet mir den Nutzen dass ich Gleichgesinnte zum Computerspielen finde, allerdings geht es hier wirklich ausschliesslich um genau diesen einen Zweck und in der Regel habe ich keine Ahnung wer sich hinter einem Pseudonym versteckt. Das Privatleben meiner Mitspieler interessiert mich auch nicht, wichtig ist mir lediglich ob sie die gleichen Spiele spielen wie ich und das auf dem gleichen Niveau. Aber auch das kommt natürlich mit dem Preis dass Steam ein genaues Profil meiner Spielgewohnheiten erstellen kann und sicherlich auch tut, allerdings bin ich dort Kunde und nicht Produkt und das ist ein entscheidender Unterschied.

Hackerspace

Ich bin ja kein großer Hacker, jedenfalls nicht in dem Sinne wie das Wort mittlerweile verstanden wird. Das Eindringen in fremde Netze, das Knacken von Verschlüsselungen und Computersicherheit im Allgemeinen interessieren mich herzlich wenig. Lieber bezeichne ich mich als Nerd, das klingt harmloser und trifft auch mein Wesen besser. Womit ich allerdings schon etwas anfangen kann ist das Hacken im ursprünglichen Sinne, also der kreative Umgang mit Technik und der Enthusiasmus sich so lange und intensiv mit etwas zu beschäftigen bis man die Materie gänzlich durchdrungen hat. Ausserdem haben es mir Subkulturen schon immer angetan.

Heute morgen flaniere ich nichtsahnend durch meine Nachbarschaft, als mich plötzlich ein Pesthörnchen aus einem Schaufenstern anlächelt. Das reisst mich aus meinen Grübeleien und ich sehe genauer hin und was erblicken meine müden Augen: keine 5 Gehminuten von meiner Residenz entfernt eröffnet der Münchner Ableger des CCC einen Hackerspace :o)

Ich freue mich schon darauf mal etwas auf einem 3D Drucker herstellen zu dürfen und es gibt sicher die ein oder andere lustige Veranstaltung dort. Sehr schön !

Nervtötende Stille

Gerade habe ich mir Firewood, ein älteres Witchcraft Album angehört und mich fürchterlich aufgeregt: im letzten Track ist wie bei The Alchemist ein längeres Stück Stille eingebaut nachdem dann ein „versteckter“ Song kommt. Diese Praxis nervt mich jetzt schon seit Jahren, ich glaube Nirvana haben das auf Nevermind zum ersten mal getan. Kann das bitte mal aufhören ? Mir ist völlig unbegreiflich was der Sinn dahinter sein soll. Für mich als zahlender Kunde hat das die Auswirkung dass ich an der Datei herumeditieren muss um den Defekt zu beseitigen, schliesslich will ich ja Musik hören und keine Stille. Immerhin hat man bei mp3s die Möglichkeit zur Reparatur, im Gegensatz zu physischen Tonträgern. Grummel.

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