Wie man Rick Dangerous malt

Wer es nicht kennt: Rick Dangerous war ein Jump & Run Computerspiel auf dem Commodore Amiga das zumindest mir etliche Stunden Glücksseeligkeit beschert hat. Man spielt eine Art Indiana Jones und versucht mit Geschick durch antike Tempel zu hüpfen und zu rennen. Das besondere an Rick Dangerous war, dass es fiese Fallen gab, die man im Level nicht sehen konnte – es galt sich zu merken wo diese waren sonst fand die Spielfigur ein jähes Ende und man musste den Abschnitt erneut spielen. Und dann kam man an die gleiche Stelle mit eben jener Falle, aber mittlerweile war diese vergessen und der Sensenmann schlug wieder erbarmungslos zu. Das sorgte beim geneigten Joystickhelden natürlich für wütende Tischkantenbisse, vor allem weil es nicht der Fehler des Spiels war sondern der des eigenen Gehirns. Hier wie ich den Kollegen auf Leinwand gebannt habe:

Rick Dangerous 1

Zunächst einmal habe ich mir das Sprite bei der Spriters Resource besorgt, übrigens eine sehr nette Seite wenn man ein Faible für Pixelgrafik und Retrogames hat. Dann habe ich das Sprite meiner Wahl ausgedruckt und ein entsprechendes Raster auf die Leinwand gezeichnet, die schwarzen Felder habe ich zur Orientierung mit x markiert.

Rick Dangerous 2

Anschliessend folgte entspanntes Klötzchenmalen, wobei ich immer eine Farbe fertigmalte dann mit der nächste Farbe forfuhr und wenn die erste Farbe getrocknet war, pinselte ich eine weitere Schicht darüber und so weiter. Die Farbtöne habe ich versucht so orinalgetreu wie möglich zu mischen aber etwas satter damit sie sich gegen den schwarzen Hintergrund behaupten können.

Rick Dangerous 3Das Bild habe ich an einem Tag hingewurschtelt, so ungefähr in 10 Stunden. So eine Leinwand kostet etwa 5 €, die verbrauchten Farben vielleicht 2 €. Die Pinselei ist also ein vergleichsweise günstiges Hobby bei dem man obendrein hervorragend Hörspiele und Podcasts rezipieren kann. Sehr empfehlenswert, vor allem wenn man der linken Hirnhälfte mal etwas Entspannung zukommen lassen will :-)

Automatrix

Diese Geschäftsidee ist gar nicht so abstrus wie der Rest, allerdings benötigt man wohl erhebliches Kapital um das vernünftig zu starten. Stellt euch einen kleinen Laden in hoch frequentierter Lage vor, vielleicht so groß wie ein typisches Schreibwarengeschäft. Das Geschäft ist rund um die Uhr geöffnet, das ganze Jahr über – auch Sonntags und an Feiertagen. Die Ladenfläche ist vollgestellt mit Automaten, die alles Mögliche und Unmögliche feilbieten: Snacks und Getränke, Zigaretten, Hygieneartikel, Handysimkarten, Legoboxen, Zeitschriften, Batterien und vielleicht noch ein Geldautomat. Man braucht kein Verkaufspersonal, lediglich Mitarbeiter um die Automaten aufzufüllen und zu warten und natürlich einen Sicherheitsdienst der nach dem Rechten sieht.

Von diesen Läden müsste man gleich mehrere in den wichtigsten Städten weltweit eröffnen. Und als Schmankerl noch eine Idee, die schamlos von William Gibson geklaut ist: die Geschäfte werden exzessiv videoüberwacht und in jedem Laden weltweit werden die Überwachungsbilder aller anderen Läden übertragen. Man kann dann beispielsweise Japaner in Tokyo beim Einkaufen von Schampus in der Sylvesternacht beobachten.

Idealerweise sollte der geneigte Kunde nachts wenn er Kondome braucht und vielleicht noch ein Bierchen trinken will sofort an Automatrix denken. Die einzige Konkurrenz sind hierzulande Tankstellen und diese sind meist nicht besonders zentral gelegen und nur selten rund um die Uhr geöffnet. Wie immer gilt: wer sich damit eine goldene Nase verdient darf mir gerne ein Überraschungsei spendieren.

Advaitic Songs

Der Name is Programm: Om spielen meditative mystische Musik die sich hervorragend dazu eignet den Alltag hinter sich und die Gedanken frei umherziehen zu lassen. Entspannte Bassläufe werden von unaufgeregter Percussion begleitet, darüber schwebt ein mantrartiger monotoner Gesang. Wenn ihr euch mal baumeln lassen wollt, nehmt ein heisses Bad mit Patchouli und Sandelholz und hört euch Advaitic Songs an. Ich bin jedenfalls auf diese Art in den Sonntag gestartet und fühle mich relaxter als ein Faultier nach dem Mittagsschlaf. Ommm.

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Orcs must die 2

Es gab schon etliche Versuche die Spielkonzepte Egoshooter mit Towerdefense zu kreuzen aber Orcs must die 2 ist das erste Spiel bei dem die Mixtur wirklich überzeugt.

Man spielt einen vorwitzigen Zauberlehrling, der Horden von Orks davon abhalten muss die Menschenwelt durch Portale zu betreten. Um das zu erreichen kann man die Grünhäute in gewohnter Manier mit allerlei Waffen und Zaubersprüchen beharken, hauptsächlich staffiert man die Korridore aber mit einem mannigfaltigen Sammelsurium unterschiedlichster Fallen aus. Dabei gilt es möglichst gute Kombinationen zu finden um der Monsterflut Herr zu werden, so installiert man beispielsweise Frostfallen um die Gegner zu verlangsamen, Säurespucker um sie aufzuweichen und Stampfer um sie platt zu klopfen während man ihnen zusätzlich noch mit Feuerbällen einheizt.

Für erlegte Feinde erhält man Gold, das man in weitere Fallen investieren kann. Im Lauf des Spiels kann man neue Fallen, Waffen und Gegenstände freischalten. Während man beim ersten Teil noch alleine metzeln musste, kann man sich beim Nachfolger mit einem Gefährten verbünden und gemeinsam dem Orkizid frönen. Großer Spass für kleines Geld, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt habe ich 7-8 € dafür gezahlt und mindestens 15 Stunden gezockt.

omd2

Meine Lieblingscombo war übrigens die Voidwall (Gegner die hereingeworfen werden segnen augenblicklich das Zeitliche), zusammen mit Katapultfallen die ihre Opfer hineinschleudern und dem Windbelt um noch ein paar Orks manuell in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Manche der Unglücksseligen kommen als Skelette wieder um auf der Seite des Spielers zu kämpfen und als ob das noch nicht genug wäre, sorgt die Voidwall auch noch für einen steten Nachschub an Tränken und Gold.

Cypherpunks

Cypherpunks ist das Transskript einer Diskussion mit den Teilnehmern Julian Assange (WikiLeaks, Rubberhose), Jacob Appelbaum (Tor), Andy Müller-Maguhn (CCC) und Jérémie Zimmermann (La Quadrature du Net).

Die Vier unterhalten sich über Kryptographie als Mittel gegen die Mächtigen, Wikileaks, File Sharing, die totale Überwachung durch Kreditkartenfirmen, Facebook, Google und Handys. Sie nennen die 4 Reiter der Infokalypse (Kinderpornographie, Terrorismus, Geldwäsche und der Krieg gegen einige Drogen), die ständig als Begründung für Zensur und Überwachung des Netzes herhalten müssen. Es geht um Bitcoins und um das alte Hacker Credo: öffentliche Daten nutzen, private Daten schützen und etliches mehr.

Grundsätzlich war das Buch interessant, aber ich war etwas enttäuscht ob der Kürze und weil nicht allzuviel neues darin zu erfahren war. Andererseits kann sich Herr Assange von den Tantiemen vielleicht die ein oder andere Annehmlichkeit in seinem Exil gönnen.

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Orbital

orbitalDas sind Kaleb und Mezoké aus Orbital, an den beiden hab ich mal wieder etwas länger herumgepinselt aber ich finde es hat sich gelohnt.

The Hunger Games

Die letzten Tage habe ich mal wieder erkältet im Bett verbracht, wenigstens hatte ich dadurch Zeit The Hunger Games von Suzanne Collins zu lesen.

Panem wird regiert von der mächtigen Hauptstadt, alle 12 Gemeinden müssen ihre Erträge dort abliefern. Es gab eine 13. Gemeinde, die gegen die Frohnherrschaft aufbegehrt hat, doch um ein Exempel zu statuieren wurde diese von der Hauptstadt ausradiert. Ein mal im Jahr werden in jeder Gemeinde ein Junge und ein Mädchen zufällig bestimmt um an den Hunger Games teilzunehmen, dabei geht es weniger um Hunger sondern darum alle anderen Teilnehmer umzubringen und als einziger zu überleben. Die Spiele müssen von allen Mitbürgern angesehen werden, teils zur Unterhaltung hauptsächlich aber um die Macht der Hauptstadt zu unterstreichen. Die Kinder kämpfen in einer Arena in der sie ständig gefilmt werden, zudem haben die Spielmacher Kontrolle über das Wetter und so manche unliebsame Überraschung falls das Töten nicht schnell genug voranschreitet.

Das Buch ist ausgesprochen spannend und gibt einiges zu denken über Big Brother, Castingshows und Käfigkämpfe. Es gibt noch 2 weitere Teile, in denen es vermutlich um die Rebellion gegen die Hauptstadt geht. Wer Survivalszenarien mag und ein Rebellenherz hat, wird die Geschichte mögen, denke ich.

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