Revolution

Habt ihr wie ich ein Faible für Postapokalyptische Szenarios ? Dann habe ich ein Schmankerl für euch: Revolution von der NBC.

In der nahen Zukunft gibt es einen rätselhaften Effekt der weltweit dafür sorgt dass Elektrizität nicht mehr funktioniert: kein Internet, keine Flugzeuge, keine Autos, keine Telekommunikation, keine medizinische Versorgung, alle Segnungen der modernen Welt versagen von einem Moment auf den anderen ihren Dienst. Schon nach kurzer Zeit bricht die Regierung zusammen und es herrscht Anarchie, es bilden sich Milizen die das Gesetz in ihren eisernen Griff nehmen und Amerika zerfällt in mehrere Republiken die sich untereinander bekämpfen. An der Ostküste ist es die Monroe Republic, angeführt vom despotischen und  paranoiden Sebastian Monroe. Doch es gibt auch Kräfte die sich gegen die Willkürherrschaft auflehnen und die einstigen Vereinigten Staaten wieder herstellen wollen: die Rebellen. Zudem gibt es einen Hoffnungsschimmer: eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern scheint zu wissen wie man die Lichter wieder einschalten kann.

Die erste Staffel hat 20 Folgen mit je 45 Minuten Länge und endet in einem großartigen Finale, so dass man Revolution auch geniessen kann ohne zwingend die darauf folgende Staffel anzusehen. Die einzelnen Episoden sind atemberaubend spannend und enden stets mit einem nervenzehrenden Cliffhanger. Es wird gekämpft, gefoltert, gestorben und getrauert. Seiten werden gewechselt, Freunde verraten und neue Allianzen geschmiedet. Und bei all dem bleibt die Geschichte recht plausibel und wartet mit exzellenten Endzeitkulissen auf. Absolut sehenswert.

Etwas gestört hat mich lediglich, dass die Darsteller vor allem am Anfang zu gepflegt waren. Später gibt es dann aber doch fettige Haare und unrasierte Gesichter, zumindest ansatzweise. Schön fand ich auch dass wegen Munitionsknappheit und Schusswaffenverbot wieder mit Säbeln gekämpft wird. Und auch dass die Vorgeschichte aller Protagonisten beleuchtet wird, auch die der Bösewichte.

Nachtschicht

Nachtschicht enthält 20 Kurzgeschichten von Stephen King, wobei wie bei vielen Anthologien das meiste eher von durchschnittlicher Qualität ist. Grandios fand ich „Briefe aus Jerusalem“, eine Hommage an Lovecraft. „Der Mauervorsprung“, wo über eine haarsträubende Wette erzählt wird und „Die letzte Sprosse“, in der ein Geschwisterpaar immer wieder eine morsche Leiter emporklettert um sich ins Heu fallen zu lassen, bis es kommt wie es kommen muss.

Völlig albern war „Der Wäschemangler“, in der ein solcher Apparat von finsteren Mächten besessen wird. Oder „Lastwagen“, wo das gleiche mit LKWs geschieht. Mit dem „Rasenmähermann“ wusste ich auch gar nichts anzufangen und ich konnte auch keine Parallele zu dem gleichnamigen Film ziehen. Aber nichtsdestotrotz war das Buch wie von King gewohnt kurzweilig, wenn auch etwas substanzlos. Fastfoodliteratur eben.

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We feed the World

Die Dokumentation We feed the World ist schon etwas älter (von 2005), aber nichtsdestotrotz immer noch aktuell. In dem Film wird die industrielle Herstellung von Nahrungsmitteln beleuchtet, dabei wird aber nicht moralisierend der Zeigefinger erhoben sondern lediglich ein Bild vermittelt wie ein Großteil der Lebensmittel heutzutage erzeugt wird und bewerten soll der Zuschauer diese Entwicklung selbst.

Am bittersten fand ich dabei die Geflügelproduktion, aber nicht etwa weil geschundene Hühner in grindigen Ställen gezeigt werden, nein das genaue Gegenteil ist der Fall: man sieht wie die Tiere in einer sterilen Maschinerie aufgezogen, gemästet und schliesslich geschlachtet werden mit der gleichen kalten Effizienz mit der beispielsweise Schrauben hergestellt werden.

Ich kann nur jedem empfehlen sich den Film zu Gemüte zu führen, er verschafft dem Zuschauer einen klaren Blick über den Status Quo und wohin die Entwicklung der Landwirtschaft geht. Ein Satz der mir sehr wichtig erschien war: „Geld verdient man mit armen Leuten, die Reichen geben nichts her“.

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Bianca Castafiore

Bianca CastafioreGerade bin ich mit Bianca Castafiore fertig geworden, der schillernden Diva aus Tim und Struppi (und Kapitän Haddocks Alptraum).

Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans

Wenn ihr wie ich ein morbides Interesse daran habt, wie genau der Tod eines Menschen abläuft dann gönnt euch ein paar Stunden haarsträubende Lektüre mit Schöner Sterben. In dem selbstpublizierten Buch das es für günstige 3 € beim Monopolisten gibt, beschreibt Matthias Matting knapp aber präzise die gängigsten Fälle wie Menschen ihr Lebenslicht aushauchen und vergleicht dabei die Realität mit der Fiktion, also wie der Tod in Krimis und Horrorgeschichten dargestellt wird. Wer das Buch gelesen hat wird bei der nächsten Szene in der das Opfer von einer Kugel getroffen mit einem letzten Wilhelmsschrei zusammensinkt wissend in sich hineinkichern und beim Wechseln einer Glühbirne künftig nur noch auf einem Bein stehen. Auf welchem, das erfahrt ihr in dem durchweg lesenswerten Buch das zudem auch ein schönes Beispiel dafür ist, dass es auch ohne Verlage möglich ist ansprechende Literatur zu veröffentlichen. Daumen hoch meinerseits.

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