Renitenter Blackmetalpunk

Gerade bin ich über den Ausdruck „Renitenter Rentner“ gestolpert, wunderbar. Verkürzt vielleicht „Renitentner“. Als solchen darf man mittlerweile wohl auch Mike Muir von den Suicidal Tendencies bezeichnen, die gerade ihre 13. Studioaufnahme veröffentlicht haben. Mit 13 Songs, das erste Album seit 13 Jahren, der Titel: „13“. Aber so richtig begeistert bin ich leider nicht, es ist nicht schlecht und handwerklich hervorragend gespielt aber mir einfach nicht punkig genug, bis auf das feine „This aint no celebration“.

Dann habe ich mir noch Kvelertak aus Norwegen zu Gemüte geführt, die Burschen spielen eine interessante Mischung aus Blackmetal und Punk was durchaus Sinn macht, denn Pandagesichtsmusik ist jetzt nicht so weit entfernt von Irokesengeschrammel. Das gleichnamige Album ist jedenfalls durchaus hörenswert, aber sicher nicht jedermanns Sache vor allem wegen des Schreigesangs.

Ausserdem bin ich noch mit dem Anime „Neon Genesis Evangelion“ fertig geworden, das ist eine Serie mit 24 Teilen aus den 90ern und da wusste ich bis zuletzt gar nicht was ich davon zu halten habe. Die Geschichte spielt in der Zukunft, die Erde wird von Monstern angegriffen (Engel) und von Schülern in Kampfrobotern verteidigt (Evangelions). Alles sehr undurchsichtig. Was aber lustig war: ein Charakter ist eine Austauschschülerin aus Deutschland und im japanischen Originalton spricht sie manchmal tatsächlich Deutsch was irgendwo zwischen unverständlich und skurril klingt.

Ach und Shoot many Robots habe ich auch noch durchgespielt, es war ganz nett aber sicher keine Empfehlung. Mich hat hat vor allem die schwammige Steuerung genervt und dass man einen Redneck spielt, damit konnte ich irgendwie gar nichts anfangen.

Zuletzt noch ein kleiner Tipp: auf Geek and Sundry gibt es „Space Janitors“ eine Sitcom die vom Leben und Leiden der Hausmeister des Todessterns (bzw. einer Parodie davon) erzählt. Die erste Season dauert insgesamt etwa eine Stunde und wer Star Wars mag wird sicher seinen Spass damit haben.

So und jetzt wird es Zeit dass das Wochenende beginnt. Und der Frühling.

Star Trek TNG Staffel 6

Die sechste Staffel ist jetzt auch an mir vorbeigeplätschert, die meisten Folgen waren mittelmässig. Dem überwiegenden Teil habe ich mehr oder weniger als Hörspiel gelauscht und nebenbei gemalt. Richtig gelungen fand ich nur diese drei:

„Starship Mine“, die Nummer 18, in der Captain Picard weil er seinen Turnbeutel auf der Enterprise vergessen hat ein paar Halunken dabei ertappt wie sie Trilithium von seinem Schiff stehlen wollen. Jean-Luc auf einsamer Mission, sehr schön.

Folge 21 „Frame of Mind“ war fantastisch, Riker ist in einem Sanatorium und man macht ihm klar dass sein Leben als Offizier auf einem Sternenschiff nur eine Wahnvorstellung ist. Ist ja jetzt nicht so abwegig, der Gedanke.

Was mich ausgesprochen verblüfft hat war Episode 24 „Second Chances“, in der durch einen Teleporterunfall ein zweiter Riker auftaucht der die letzten 8 Jahre gestrandet auf einem Planeten verbracht hat. Es kommt zum unvermeidlichen Techtelmechtel mit Troi und dann zu einem gefährlichen Unterfangen bei dem der überzählige Riker umkommt, schliesslich muss am Ende einer Episode ja der Status Quo wiederhergestellt werden. Aber nein: Riker II überlebt, verlässt die Enterprise und lebt glücklich bis ans Ende seiner Tage. Damit habe ich echt nicht gerechnet, ich bin schon gespannt ob er in der letzten Staffel nochmal auftaucht und beispielsweise wissen will wie das jetzt genau mit den Pensionsansprüchen ist.

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Quiffy

quiffyUnd noch ein Pixelheld meiner Jugend: das ist Quiffy aus dem Jump & Run Flood. In dem Spiel konnte man sich an Wänden und Decken festhalten, das war etwas besonderes zu der Zeit. Wenn man Flood bis zum Ende durchgespielt hatte wurde man mit einem kurzen Film belohnt der zeigte wie Quiffy aus der Kanalisation entkommt und völlig unerwartet von einem Autoreifen überrollt wird.

Vergebung

Der dritte Teil der Millenium Trilogie von Stieg Larsson hat mir mit Abstand am wenigsten gefallen. Im Grunde genommen räumt der Autor leidenschaftslos das Chaos auf, das er im zweiten Teil hinterlassen hat. Lisbeth im Krankenhaus, Lisbeth vor Gericht und schliesslich Lisbeth im Urlaub. Dazu wenig glaubwürdige Hackereien, eine vollkommen unnötige Stalkernebengeschichte und die vorhersehbare Beziehung Blomkvists mit dieser athletischen SiPo Agentin. Den nagelharten Endkampf fand ich recht gelungen aber gerettet hat er das Buch dann doch nicht. Schade, da war meine Hoffnung auf einen fulminanten Thriller wohl – vergeblich.

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Bonedance

bonedance

Man kann ja nie zu viele virtuelle Bands haben, daher habe ich schon wieder eine neue gegründet ;-) Bonedance ist meine Schublade für das ganze Melody-Hardcore-Punk Zeug das ich zocke wenn mal ausnahmsweise die Sonne scheint und ich zu gut gelaunt für Doom bin. Das erste Stück heisst King without a Crown, vielleicht leg ich da irgendwann sogar mal Vocals drüber. Mal sehn.

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Der Nerd beim Impfen

Neulich war ich beim Impfen und ich kann nicht anders, da kommt bei mir der Sammler durch. Ich habe natürlich schon vorher geschaut was für Pestilenzen meinem Immunsystem schon vorgestellt wurden – und wie bei jeder Sammlung das Wichtigste: was mir noch fehlt. Bei der Beratung wurde festgestellt dass ich einen Klassiker noch nicht vollständig hatte, damit war das Budget dann leider schon verbraucht und ich konnte mir nicht noch die Immunisierung gegen Japanische Enziphalitis gönnen, mit der ich schon beim Schmökern des Angebots geliebäugelt hatte, bloss weil der Name so exotisch klingt. Impfen ist schon was feines, auch aus einer romantischen Sichtweise heraus: das ist ein bisschen als ob man zum Dorfschamanen geht und ein paar Talismane für eine längere Reise ersteht, mit dem Unterschied dass es wirkt natürlich. Es ist einfach ein tröstlicher Gedanke zu wissen an was man die nächsten Jahre sicher nicht erkranken wird.

Monty Python’s Flying Circus

Vor einiger Zeit stolperte ich über eine Monty Python Referenz die mir unbekannt war, also  habe ich mir aus Busse alle 45 Folgen im Originalton angesehen. Der Humor hat die vielen Jahre recht gut überdauert, aber die vielen Scherze die das Fernsehen an sich aufs Korn nehmen funktionieren nicht mehr so richtig weil sich die Ästhetik so sehr gewandelt hat. Bei einigen Sketchen, besonders wenn ältere Frauen vorkommen habe ich mich sehr schwer getan das Gekrächze zu verstehen. Der ein oder andere Lacher war schon dabei, aber im Grunde reicht es den Sinn des Lebens zu sehen – der fliegende Zirkus ist wohl nur noch etwas für Komplettisten und Kulturhistoriker.

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Corsair

Mir schlägt der Winter auf’s Gemüt, die Kälte, die Glätte, der Matsch, die Dunkelheit, der Rollsplitt – es nervt gewaltig. Wenn ich morgens nach dem Aufstehen Schnee auf meinem Balkon liegen sehe, weiss ich schon dass ich den ganzen Tag wieder darüber nachdenken werde wohin ich auswandern könnte um dem Wetterunbill zu entkommen. Seufz.

Umso schöner wenn ich dann etwas entdecke das meine finstere Stimmung etwas aufhellt, wie das wunderbare selbstbetitelte Corsair Album. Das Quartett aus Virginia spielt instrumentallastigen, erdigen Rock mit zahlreichen Schnörkeln, Dudelparts und Solos. Der Gesang ist eher Nebensache, im Vordergrund stehen klar die Gitarren. Es fühlt sich an, als ob die Stücke live und analog aufgenommen worden wären. Alles etwas kantig dafür mit Herz. Damit vertreiben sie zwar nicht den Winter, aber sie machen ihn ein bisschen erträglicher wofür ich sehr dankbar bin.

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