Torchlight II

Ich kann nicht genau sagen warum, aber der Diablo-Klon Torchlight 2 hat mir besser gefallen als das Original von Blizzard. Zunächst einmal hat es nur 1/3 vom großen Vorbild gekostet aber mit etwa 20 Stunden Spielzeit ist der Inhalt auch geringer. Vielleicht liegt es auch an der Welt, die neben dem üblichen Fantasyplunder auch Steampunk Elemente enthält, was erstaunlich gut funktioniert. Es gibt allerlei Schusswaffen, dampfbetriebene Roboter und feuerspeiendes Rohrwerk. Bei den Gegnern habe ich mich besonders über die Schabenkrieger gefreut, man ist es ja gewohnt gegen Spinnen und allerlei Gewürm zu kämpfen aber menschengroße Kakerlaken sind mir bislang nicht untergekommen. Witzig auch das Haustier, das man sich zu Beginn aussuchen darf und das Botengänge in die Stadt erledigen kann. Ich habe mich für ein extrem exotisches Geschöpf entschieden: einen Dachs. Hier beisst Sepp, mein Dachs eine Riesenschabe:

torchlight2Ich habe einen Magier gespielt, wie es so meine Art ist. Als Hauptangriff hatte ich das ganze Spiel über den Feuerball, als Sekundärzauber später die Teleportation welche mir etliche male die Haut gerettet hat. Gegen Gegner in der Überzahl noch zielsuchende Feuersäulen und einen astralen Schergen der mich ein paar Sekunden lang unterstützt. Damit bin ich recht gut durchgekommen, gestorben ist mein Magier vielleicht ein dutzend mal. Meistens weil ich während einem vermeintlich harmlosen Scharmützel in meinem Inventar herumgestöbert habe.

Eine nette Idee sind auch die kleinen Tümpel an denen man fischen kann, den Fang verfüttert man dann an sein Haustier und verwandelt es damit eine Weile in eine andere Kreatur die den Spieler aber mehr verwirrt als ihm zu nutzen.

Torchlight ist prächtige Hack & Slay Unterhaltung, gerade wenn man nicht mehrere Projektjahre investieren will um das Ende zu erreichen. Wenn ich mich recht entsinne musste man sich irgendwo registrieren um das Spiel spielen zu können – trotz Steam und auch im Einzelspielermodus, das wäre dann das einzige Haar in der Suppe.

Spika in Snüzz

Am Wochenende waren wir mal wieder auf einem Konzert, es spielten Spika in Snüzz aus München auf. Für einen kleinen Aufpreis hätte man die neueste Veröffentlichung auf Vinyl nach Hause nehmen können, da hätte ich mir die Option gewünscht stattdessen einen Downloadcode für Mp3s kaufen zu können, aber irgendwas hab ich ja immer zu jammern. Besonders angetan war ich von der Stimme und der Energie der Frontfrau und der große, ausgiebig tätowierte Bassist hat mich irgendwie schwer beeindruckt. Jedenfalls habe ich mir das Debutalbum rausgelassen und bin sehr angetan davon, besonders von Planet of the Apes und Read between the lines. Ein paar Gurken sind auch dabei, aber die übergehe ich mal großzügig aus purem Lokalpatriotismus :-)

Spika in Snüzz

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Wie man Rick Dangerous malt

Wer es nicht kennt: Rick Dangerous war ein Jump & Run Computerspiel auf dem Commodore Amiga das zumindest mir etliche Stunden Glücksseeligkeit beschert hat. Man spielt eine Art Indiana Jones und versucht mit Geschick durch antike Tempel zu hüpfen und zu rennen. Das besondere an Rick Dangerous war, dass es fiese Fallen gab, die man im Level nicht sehen konnte – es galt sich zu merken wo diese waren sonst fand die Spielfigur ein jähes Ende und man musste den Abschnitt erneut spielen. Und dann kam man an die gleiche Stelle mit eben jener Falle, aber mittlerweile war diese vergessen und der Sensenmann schlug wieder erbarmungslos zu. Das sorgte beim geneigten Joystickhelden natürlich für wütende Tischkantenbisse, vor allem weil es nicht der Fehler des Spiels war sondern der des eigenen Gehirns. Hier wie ich den Kollegen auf Leinwand gebannt habe:

Rick Dangerous 1

Zunächst einmal habe ich mir das Sprite bei der Spriters Resource besorgt, übrigens eine sehr nette Seite wenn man ein Faible für Pixelgrafik und Retrogames hat. Dann habe ich das Sprite meiner Wahl ausgedruckt und ein entsprechendes Raster auf die Leinwand gezeichnet, die schwarzen Felder habe ich zur Orientierung mit x markiert.

Rick Dangerous 2

Anschliessend folgte entspanntes Klötzchenmalen, wobei ich immer eine Farbe fertigmalte dann mit der nächste Farbe forfuhr und wenn die erste Farbe getrocknet war, pinselte ich eine weitere Schicht darüber und so weiter. Die Farbtöne habe ich versucht so orinalgetreu wie möglich zu mischen aber etwas satter damit sie sich gegen den schwarzen Hintergrund behaupten können.

Rick Dangerous 3Das Bild habe ich an einem Tag hingewurschtelt, so ungefähr in 10 Stunden. So eine Leinwand kostet etwa 5 €, die verbrauchten Farben vielleicht 2 €. Die Pinselei ist also ein vergleichsweise günstiges Hobby bei dem man obendrein hervorragend Hörspiele und Podcasts rezipieren kann. Sehr empfehlenswert, vor allem wenn man der linken Hirnhälfte mal etwas Entspannung zukommen lassen will :-)

Automatrix

Diese Geschäftsidee ist gar nicht so abstrus wie der Rest, allerdings benötigt man wohl erhebliches Kapital um das vernünftig zu starten. Stellt euch einen kleinen Laden in hoch frequentierter Lage vor, vielleicht so groß wie ein typisches Schreibwarengeschäft. Das Geschäft ist rund um die Uhr geöffnet, das ganze Jahr über – auch Sonntags und an Feiertagen. Die Ladenfläche ist vollgestellt mit Automaten, die alles Mögliche und Unmögliche feilbieten: Snacks und Getränke, Zigaretten, Hygieneartikel, Handysimkarten, Legoboxen, Zeitschriften, Batterien und vielleicht noch ein Geldautomat. Man braucht kein Verkaufspersonal, lediglich Mitarbeiter um die Automaten aufzufüllen und zu warten und natürlich einen Sicherheitsdienst der nach dem Rechten sieht.

Von diesen Läden müsste man gleich mehrere in den wichtigsten Städten weltweit eröffnen. Und als Schmankerl noch eine Idee, die schamlos von William Gibson geklaut ist: die Geschäfte werden exzessiv videoüberwacht und in jedem Laden weltweit werden die Überwachungsbilder aller anderen Läden übertragen. Man kann dann beispielsweise Japaner in Tokyo beim Einkaufen von Schampus in der Sylvesternacht beobachten.

Idealerweise sollte der geneigte Kunde nachts wenn er Kondome braucht und vielleicht noch ein Bierchen trinken will sofort an Automatrix denken. Die einzige Konkurrenz sind hierzulande Tankstellen und diese sind meist nicht besonders zentral gelegen und nur selten rund um die Uhr geöffnet. Wie immer gilt: wer sich damit eine goldene Nase verdient darf mir gerne ein Überraschungsei spendieren.

Advaitic Songs

Der Name is Programm: Om spielen meditative mystische Musik die sich hervorragend dazu eignet den Alltag hinter sich und die Gedanken frei umherziehen zu lassen. Entspannte Bassläufe werden von unaufgeregter Percussion begleitet, darüber schwebt ein mantrartiger monotoner Gesang. Wenn ihr euch mal baumeln lassen wollt, nehmt ein heisses Bad mit Patchouli und Sandelholz und hört euch Advaitic Songs an. Ich bin jedenfalls auf diese Art in den Sonntag gestartet und fühle mich relaxter als ein Faultier nach dem Mittagsschlaf. Ommm.

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Orcs must die 2

Es gab schon etliche Versuche die Spielkonzepte Egoshooter mit Towerdefense zu kreuzen aber Orcs must die 2 ist das erste Spiel bei dem die Mixtur wirklich überzeugt.

Man spielt einen vorwitzigen Zauberlehrling, der Horden von Orks davon abhalten muss die Menschenwelt durch Portale zu betreten. Um das zu erreichen kann man die Grünhäute in gewohnter Manier mit allerlei Waffen und Zaubersprüchen beharken, hauptsächlich staffiert man die Korridore aber mit einem mannigfaltigen Sammelsurium unterschiedlichster Fallen aus. Dabei gilt es möglichst gute Kombinationen zu finden um der Monsterflut Herr zu werden, so installiert man beispielsweise Frostfallen um die Gegner zu verlangsamen, Säurespucker um sie aufzuweichen und Stampfer um sie platt zu klopfen während man ihnen zusätzlich noch mit Feuerbällen einheizt.

Für erlegte Feinde erhält man Gold, das man in weitere Fallen investieren kann. Im Lauf des Spiels kann man neue Fallen, Waffen und Gegenstände freischalten. Während man beim ersten Teil noch alleine metzeln musste, kann man sich beim Nachfolger mit einem Gefährten verbünden und gemeinsam dem Orkizid frönen. Großer Spass für kleines Geld, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt habe ich 7-8 € dafür gezahlt und mindestens 15 Stunden gezockt.

omd2

Meine Lieblingscombo war übrigens die Voidwall (Gegner die hereingeworfen werden segnen augenblicklich das Zeitliche), zusammen mit Katapultfallen die ihre Opfer hineinschleudern und dem Windbelt um noch ein paar Orks manuell in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Manche der Unglücksseligen kommen als Skelette wieder um auf der Seite des Spielers zu kämpfen und als ob das noch nicht genug wäre, sorgt die Voidwall auch noch für einen steten Nachschub an Tränken und Gold.

Cypherpunks

Cypherpunks ist das Transskript einer Diskussion mit den Teilnehmern Julian Assange (WikiLeaks, Rubberhose), Jacob Appelbaum (Tor), Andy Müller-Maguhn (CCC) und Jérémie Zimmermann (La Quadrature du Net).

Die Vier unterhalten sich über Kryptographie als Mittel gegen die Mächtigen, Wikileaks, File Sharing, die totale Überwachung durch Kreditkartenfirmen, Facebook, Google und Handys. Sie nennen die 4 Reiter der Infokalypse (Kinderpornographie, Terrorismus, Geldwäsche und der Krieg gegen einige Drogen), die ständig als Begründung für Zensur und Überwachung des Netzes herhalten müssen. Es geht um Bitcoins und um das alte Hacker Credo: öffentliche Daten nutzen, private Daten schützen und etliches mehr.

Grundsätzlich war das Buch interessant, aber ich war etwas enttäuscht ob der Kürze und weil nicht allzuviel neues darin zu erfahren war. Andererseits kann sich Herr Assange von den Tantiemen vielleicht die ein oder andere Annehmlichkeit in seinem Exil gönnen.

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