Daemon

Daemon ist ein Cyberpunk Thriller von Daniel Suarez, er handelt von einem reichen Spieleentwickler der nach seinem Tod in Form einiger Programme im Netz weiterlebt und drastisch auf die wirkliche Welt Einfluss nimmt. Das Szenario ist nicht gänzlich neu, bei Daemon hat der Autor im Gegensatz zu ähnlichen Erzählungen jedoch großen Wert darauf gelegt dass alles technologisch im Bereich des Machbaren bleibt. Vieles könnte in den nächsten Jahren tatsächlich machbar werden und das hinterliess zumindest bei mir ein mulmiges Gefühl beim Lesen. Daemon ist spannend erzählt, hat interessante Charaktere, unvorhersehbare Wendungen und originelle Ideen. Definitiv Wunschzettelfutter.

Nebenbei bemerkt, ich wollte ja eigentlich wieder mehr Bücher auf deutsch lesen aber hier war das englische eBuch glatt um die Hälfte billiger und der gute Vorsatz damit schnell vergessen.

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Verdammnis

Jetzt habe ich auch Verdammnis von Stieg Larsson fertig gelesen, ich fand den Roman genauso spannend wie den ersten Teil. Die Wiederauferstehungsszene war mir etwas zu viel des Guten, aber sei’s drum. Schön auch dass sich der Verlag bei der stumpfen Übersetzung der Titel treu bleibt: Verdammnis passt überhaupt nicht zum Buch, genausowenig wie das sakral anmutende Titelbild. Jetzt brauche ich aber eine Pause von Lisbeth Salander und Kalle fucking Blomquist ;-)

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Allmen und die Libellen

Martin Suter steht in meiner Gunst sehr weit oben was deutschsprachige Autoren anbelangt, in den letzen Jahren habe ich ihn etwas aus den Augen verloren so dass sich mittlerweile ein paar Romane angesammelt haben die ich noch nicht kenne. Wenn ihr noch kein Buch des Schweizers gelesen habt, solltet ihr das dringend nachholen. Am besten gefielen mir Ein perfekter Freund, Die dunkle Seite des Mondes und Der letzte Weynfeldt. Das große Talent Suters ist es keinen Satz zuviel zu schreiben, das macht seine Bücher so unglaublich kurzweilig. Zudem hat er einen sehr fein pointierten ironischen Humor, der mir beim Lesen stets ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Also gehet hin und leset den Meister !

Allmen und die Libellen ist ein entspannter, schelmischer Krimi um den verarmten aber distinguierten Lebemann, Müßiggänger und Kunstliebhaber Johann Friedrich von Allmen und seinen Sidekick Carlos, einen ehemaligen Schuhputzer aus Guatemala. Die beiden werden zufällig in ein Gaunerstück verwickelt, es geht um 5 wertvolle Glasschalen mit Libellenmotiv. Mehr will ich gar nicht verraten, ich habe den Roman sehr genossen und freue mich schon wie ein Honigkuchenpferd auf den nächsten Band Allmen und der rosa Diamant.

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Verblendung

Manchmal, wenn etwas sehr populär ist steckt auch wirklich etwas rezipierenswertes dahinter. So ging es mir bei Stieg Larssons Verblendung, wobei es mir wieder mal ein Rätsel ist warum der Verlag diesen dämlichen, nichtssagenden Titel anstelle des Originals (Männder, die Frauen hassen) gewählt hat. Es handelt sich bei dem Buch um einen Krimi mit viel Sex und Gewalt, mit Mord und Totschlag und Wirtschaftsverbrechen. Die Charaktere sind interessant und die Handlung hat mich dermassen in den Bann gezogen dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte. Zum Glück ist Verblendung nur der erste Teil einer Trilogie, den Nächsten habe ich mir schon auf den Kindle geladen.

Apropos Kindle, das eBook war mal wieder nicht vernünftig formatiert: es fehlten des öfteren die Absätze wenn der Handlungsstrang auf eine andere Person sprang. Das fand ich sehr verwirrend und ärgerlich. Die Übersetzung hingegen gefiel mir gut und ich habe wieder Lust bekommen Bücher auf deutsch zu lesen, da schnappt man doch tatsächlich die ein oder andere hübsche Formulierung auf.

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Intrusion

Intrusion von Ken MacLeod ist ein dystopischer SciFi Roman, erzählt wird die Geschichte von Hope, einer schwangeren Frau die sich weigert eine Pille („The Fix“) zu nehmen welche potentielle Gendefekte ihres Fötus reparieren soll. Ein Verweigern dieser Prozedur wird gesellschaftlich nur anerkannt wenn die Ursache religiös motiviert ist, was bei Hope aber nicht der Fall ist. Dadurch gerät sie in die Mühlen von staatlichen Institutionen, die um das Wohlergehen des ungeborenen Kindes besorgt sind. Das geht so weit dass werdende Mütter verpflichtet sind ein Armband zu tragen das sie überwacht um etwa den Konsum von Alkohol zu verhindern. Zudem herrscht ein Klima des Misstrauens vor Terrorismus, der Staat schützt seine Bürger mit Überwachung und Folter vor dieser Gefahr. Allerdings liegt dem Ganzen kein totalitärer Staat zugrunde sondern ein System das im Grunde nur für alle das Beste will. Überflüssigerweise gibt es noch einen übersinnlichen Aspekt in dem Buch, denn Hope’s Ehegatte hat Visionen von zukünftigen und vergangenen Ereignissen.

Ich habe mich mit dem Buch schwer getan, die Handlung ist zwar interessant und hat einige gute Ideen aber das kafkaeske Ringen mit den Behörden und die Szenen in denen der Staat seine repressiven Methoden einsetzt haben mir das Buch etwas verleidet. Ich habe es dann immer wieder aus der Hand gelegt und musste mich zwingen weiterzulesen, weil ich letztlich doch wissen wollte wie es endet. Fazit: muss man nicht gelesen haben, es gibt bessere Dystopien.

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Hotel Mensch

Falls ihr mal Lust auf ein Buch habt, bei dem es euch während des Lesens ständig juckt und kribbelt dann sei euch Hotel Mensch von Julia Walochnik empfohlen. Entlang der Analogie eines Hotels werden die häufigsten Parasiten beleuchtet die den menschlichen Körper als Heimstätte nutzen. Es ist wirklich unfassbar was es alles gibt und wie komplex teilweise die Lebenszyklen dieser Biester sind. Dabei ist das Buch sehr angenehm zu lesen, ohne unwissenschaftlich zu sein. Ich fand es jedenfalls faszinierend und habe es geradezu verschlungen, und eins ist gewiss: nach der Lektüre meidet man rohes Fleisch und steckt sich auch keine Grashalme mehr zwischen die Lippen.

Ich habe mir das Buch in Papierform gekauft weil ich nicht sicher war ob die Illustrationen auf meinem Kindle vernünftig aussehen, aber auf diese kann man getrost verzichten da der Text bildhaft genug ist.

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Das LEGO Buch

Gestern habe ich mich geraume Zeit der Nostalgie hingegeben und im LEGO Buch geschmökert, ein großformatiger Bildband in dem die Geschichte des Lego Konzerns beschrieben ist und die herausragendsten Boxen, Modelle und Spielwelten vorgestellt werden. Ich habe auch tatsächlich einige Konstrukte entdeckt die ich mein Eigen nannte aber schon vergessen hatte sie jemals besessen zu haben. Viel interessanter war es allerdings all die aberwitzigen Kreationen seit meiner Jugend zu bestaunen, es ist unfassbar was es über die Jahre hinweg alles gab. Aus den freundlichen Weltraummännchen sind grimmige bionische mangaeske Krieger geworden und in jeder Spielwelt gibt es immer gut und böse, damit im Kinderzimmer epische Schlachten ausgetragen werden können. Das klingt jetzt als ob ich LEGO rügen würde, den ursprünglichen friedfertigen Geist verloren zu haben, in Wahrheit beneide ich die heutige Jugend schlichtweg um die garstigen Kampfmaschinen. Jedenfalls hat mir das Buch sehr gefallen und ich kann es getrost jedem Spielzeugaffektionado weiterempfehlen.

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How to Survive The End Of The World As We Know It: Tactics, Techniques, and Technologies for Uncertain Times

Dass die Zombieapokalypse kurz bevor steht ist ja allgemein bekannt und ich setze einfach mal voraus dass jeder vorausdenkende Mensch den Zombie Survival Guide bereits verinnerlicht hat. Falls die wandelnden Toten jedoch auf sich warten lassen kann die Zivilisation auch auf althergebrachte Weise untergehen, Krieg und Krankheit waren ja schon immer treue Gefährten des Homo Sapiens. Um sich gebührend auf den Zusammenbruch vorzubereiten kann man How to Survive The End Of The World As We Know It von James Wesley, Rawles lesen (das Komma gehört offenbar zum Namen ?!), der auch das Survival Blog betreibt.

Ich mag generell Endvölkerungsszenarien und Selbstversorgung in einem begrenzten Habitat, wie etwa auf ausgedehnten Reisen im Weltall finde ich äusserst interessant. Vor diesem Hintergrund habe ich das Buch gelesen und es waren tatsächlich einige gute Informationen darin zu finden. Zum Autor muss ich sagen dass ich positiv überrascht ob dessen Moral war, er ist wohl ein Mensch mit starkem Gemeinschaftssinn denn der Gedanke bei aller Vorausplanung stets auch zukünftig hilfsbedürftige Mitmenschen zu berücksichtigen zieht sich durch das ganze Werk. Ich hatte eher einen misanthropen Einzelkämpfer erwartet.

Die Strategie die vorgeschlagen wird, ist sich eine Enklave abseits dichtbesiedelter Gebiete aufzubauen, sich mit erklecklichen Vorräten und Werkzeugen einzudecken und möglichst viele praktische Fähigkeiten zu erlernen was sich grundsätzlich vernünftig anhört. Leider sind in der Praxis viele Dinge auf Amerika zugeschnitten, so wird etwa seitenweise erklärt was man alles für Feuerwaffen besitzen und welche Munition man dafür horten sollte. Seltsam fand ich auch dass das Fortbewegungsmittel erster Güte bei Zivilisationsende, nämlich das Fahrrad übergangen wird. Dafür gibt es einige Abschnitte über Pferde, die man zugegebenermassen bei der Bewirtung seiner Parzelle brauchen könnte aber naturgemäss ein weiteres Maul zu füttern sind. Ich denke auch dass eines seiner Schreckensszenarien unrealistisch ist, nämlich der Totalausfall des Stromnetzes und damit auch der Wasserversorgung.

Als Gedankenspielerei fand ich das Buch gelungen, allerdings fange ich jetzt mit Sicherheit nicht an Batterien und Konservendosen anzuhäufen.

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