Android: Mainframe

Android MainframeAndroid: Mainframe ist im Grunde eine aufgemotzte Variante von Käsekästchen mit Cyberpunk Setting. Man spielt einen Runner der mit anderen Hackern um die Kontrolle eines Rechners kämpft. Dazu gilt es vollständig umrandete Zonen zu erstellen in der man als Einziger Zugangspunkte besitzt, sobald das erreicht ist gilt der Bereich als gesichert und unantastbar. Am Ende bekommt man Punkte für jeden Zugangspunkt in so einer sicheren Zone, multipliziert mit der Anzahl der Felder aus der sie besteht. Und wenig überraschend gewinnt wer am meisten Punkte hat.

Die blauen Barrieren müssen dazu nach vorgegebenen Mustern gelegt werden, genannt Programme und es stehen immer vier zur Auswahl, wobei es einige simple Regeln gibt nach denen die Stäbchen gesetzt werden dürfen. Alternativ dazu kann man einen zusätzlichen Zugangspunkt setzen oder ein Spezialprogramm spielen. Letztere sind ausserordentlich mächtig, jeder Runner hat 3 davon und sie werden aus einem Pool von 5 gezogen. Damit kann man als Gegenspieler nie genau wissen was der feindliche Hacker in der Hinterhand hat.

Das in meinen Augen mächtigste Spezialprogramm lässt den Spieler seinen Zug aussetzen und wenn er wieder an dir Reihe kommt darf er zwei Züge hintereinander ausführen. Dicht gefolgt von einer Routine mit der man eine Aktion eines Gegners annulieren kann. Insgesamt scheint es aber recht gut austariert zu sein.

Zuletzt die entscheidende Frage: macht das Spiel Laune ? Oh, ja, das tut es ! Der Wiederspielwert ist ausgesprochen hoch, jede Partie verläuft anders, es ist schnell zu lernen aber schwierig zu meistern und das Spielmaterial ist klasse. Besser wärs nur wenn die Barrieren fluoreszieren würden, aber da lässt sich bestimmt was basteln 8-)

Mr. Robot, True Detective und Game of Atrocities

Mr. Robot fand ich erst einmal interressant weil das Hacken statt der üblichen bizarren Visualisierungen recht realitätsnah dargestellt wird, man sieht tatsächlich Aufrufe auf der Commandline und die verwendete Technologie ist plausibel. Nach etwa der Hälfte der ersten Staffel habe ich dann allerdings etwas die Lust an der Serie verloren, die Handlung schien mir zu vorhersehbar und Elliot, der Hauptcharakter wirkte auf mich nicht besonders aufgeweckt. Einige Wochen später habe ich dann doch noch die restlichen Folgen angesehen und völlig überraschend wurde es immer besser mit einigen Wendungen die ich so beim besten Willen nicht erwartet hätte.

Noch besser fand ich allerdings die erste Staffel von True Detective, es geht um zwei Polizisten der State Police die eine Reihe von okkulten Morden aufklären. Großartig geschauspielert und die Sümpfe von Louisiana sind einfach eine ideale Kulisse für die schauerlichen Moritaten. Am besten fand ich aber dass die Geschichte einen Lovecraftschen Hintergrund hat: es geht um den König in Gelb und Carcosa ! Völlig zurecht eine hochgelobte Serie (im Gegensatz etwa zum überschätzten Breaking Bad).

Und jetzt schau ich gerade die dritte Staffel von Game of Thrones, hauptsächlich um mitreden zu können und die ganzen Meme auf 9gag zu verstehen. Was mich gleich zu Beginn wieder genervt hat war die völlig überzogene Grausamkeit, in den ersten Folgen wird jemandem die Hand abgehackt, einem anderen die Brustwarze abgeschnitten, dem nächsten eine Metallschraube in den Fuss gefoltert und so geht es in einem fort. Dafür mag ich den Vorspann sehr gern und die Storylines sind schon zugegebenermassen sehr packend, mittlerweile habe ich sogar eine Figur gefunden die ich sympathisch finde: Daenerys Targaryen. Die übrigen Protagonisten sind mir nicht besonders ans Herz gewachsen, was aber vielleicht ganz gut so ist bei dem üblen Schicksal das die meisten erleiden müssen.

Leviathan wakes

Leviathan wakes ist der Auftakt der SciFi Buchreihe Expanse, die auch als Fernsehserie unter dem gleichen Namen verfilmt wurde. Es ist eine Space Opera mit Halunken und Helden, allerdings vor einem recht realistischen Hintergrund was für das Genre etwas ungewohnt ist. Also keine Lichtschwerter oder Teleporter, dafür Projektilwaffen und elendig lange Flüge durchs Weltall.

Die Menschheit hat das Sternensystem kolonisiert und wie es so die Art des Homo Sapiens ist, gibt es allerlei Zwietracht zwischen den Bewohnern der Planeten und den Arbeitern die Rohstoffe auf Asteroiden abbauen. Die Geschichte beginnt recht harmlos mit einem Detektiv der eine Ausreisserin zu ihren reichen Eltern zurückbringen soll, während in einem anderen Erzählstrang ein Raumschiff zerstört wird das harmloses Eis transportiert. Und schon ein paar Kapitel später steht die Menschheit vor einem interstellaren Bürgerkrieg.

Sehr feines Lesefutter, wenn man ein Faible für Weltraumspektakel hat und dankenswerterweise auch noch rasant erzählt. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Band.

Lego X-Wing

Lego X-wingGute 8 Stunden habe ich an diesem prächtigen Lego Raumjäger gebastelt und dabei ketzerischerweise die ganze Zeit über Star Trek DS9 geschaut. Das war mein erster Bausatz seit bestimmt 25 Jahren und dementsprechend wollte ich etwas besonderes haben, das 1337-Modell eben (und das ist es mit 1500 Teilen leicht 8-).

Den X-Wing steckt man etappenweise zusammen, jeder Bauabschnitt ist einzeln verpackt – damit hält sich das Gesuche nach dem nächsten Legostein in Grenzen. Praktisch auch dass ein spezielles Legowerkzeug enthalten ist mit dem man leicht Steine wieder voneinander lösen kann. Die Anleitung war auch perfekt und es haben keine Bauteile gefehlt (es ist sogar etwas Ersatz dabei), dadurch kommt man beim Zusammenbau in einen ungestörten meditativen Fluss (und träumt nachts von Legos). Schade fand ich nur dass zwar R2D2 im Set enthalten ist, nicht aber Luke.

Jetzt muss ich mir bloss noch überlegen wie ich das Monstrum absturzsicher an der Decke befestigen kann…

Star Wars: Das Erwachen der Macht

Keine Sorge, hier wird nichts gespoilert, aber soviel sei verraten: es gibt einige Überraschungen und Wendungen die man spoilern könnte – und das allein ist ja schon mal positiv. Ich fand Episode VII jedenfalls wundervoll und freue mich schon darauf sie wieder und wieder anzusehen um auf die vielen liebevollen Details zu achten. Ihr werdet ihn mögen, da bin ich mir sicher.

Roccat King Size Plastic Galaxy

Vor geraumer Zeit empfahl ich einmal das Razor Manticor Mousepad, aber mittlerweile muss ich davon stark abraten. Zwar gleitet die Maus extrageschmeidig über die metallene Oberfläche, aber dafür ist die Haptik rauh und kalt, besonders unangehm sind die harten Kanten. Und wehe wenn sich mal ein Chipsbrösel auf das Manticor verirrt – das Gefühl wenn man darüberfährt ist beinahe so ekelhaft wie Fingernägel die an einer Schultafel kratzen. Transpirieren sollte man möglichst auch nicht, denn schon der geringste Feuchtigkeitsfilm bremst die Maus komplett aus. Vielleicht funktioniert das Ding in einem Reinraum ganz gut, wenn man mit Samthandschuhen zockt aber hier im staubigen Nerdheim ist es ausgesprochen nutzlos. Irgendwann bin ich dann auf ein Roccat Taito King Size 5mm umgestiegen, das hat zwar deutlich mehr Reibung aber dafür fühlt es sich sehr viel angenehmer an, rutscht nicht und ist wirklich groß genug.

Und noch etwas kann ich nicht empfehlen und zwar Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben von Torsten Sträter, das war so ein unglücklicher Impulskauf wo ich mich von den positiven Amazon Rezensionen verlocken liess und mich dann nur mässig unterhalten fühlte. Vielleicht wirken die Texte lustiger wenn sie vorgetragen werden aber das ist ja auch nicht gerade ein Ritterschlag.

Dafür fand ich Plastic Galaxy ausgesprochen faszinierend, eine Dokumentation über das Star Wars Spielzeug das mit der ersten Trilogie ab Ende der 70er die Spielzimmer eroberte. Eine nostalgische Zeitreise und – wenn man gemein ist – gleichzeitig ein Blick in die bizarre Welt von erwachsenen Männern die Puppen sammeln. Bei Rebelscum kann man das ganze Sammelsurium in einem Fotoarchiv durchstöbern.

The Martian

Lust auf ein SciFi Buch mit mehr Sci und weniger Fi ? The Martian von Andy Weir bietet genau das: durch ein Unglück gerät der Astronaut Mark Watney in die unangenehme Situation alleine auf dem Mars gestrandet zu sein. Um zu überleben hat er nur was die NASA auf den Planeten gebracht hat, seine Fähigkeiten als Botaniker und Ingenieur und jede Menge roten Sand.

Im Grunde ist The Martian eine Mischung aus Katastrophenfilm und MacGuyver im Weltall. Sehr spannend und beklemmend, auch wenn die technischen Details manchmal etwas ermüdend sind. Zudem wurde mir klar dass ich ob meiner nicht gerade ausgeprägten Physik- / Chemiekenntnisse schon beim ersten technischen Problem als tiefgefrorene Marsleiche verendet wäre. Bis jetzt mit Abstand der beste Roman den ich dieses Jahr gelesen habe, am lustigsten fand ich die Stelle als Mark sich eine Badewanne gebaut hat. Das hätte ich vielleicht auch noch hinbekommen.

Invisible, Inc.

Invisible, Inc.Nachdem Warmachine Tactics eine ziemliche Enttäuschung war kam mir Invisible, Inc. gerade recht um meinen Durst nach rundenbasiertem Taktikgeplänkel zu stillen. Man spielt Agenten einer geheimen Organisation die in Cyberpunk Manier einen Weltkonzern infiltrieren um dessen finstere Machenschaften zu durchkreuzen. Dazu sind zunächst einige harmlose Missionen zu erfüllen in denen das Team verbessert und ausgerüstet werden kann bevor man aufbricht um den finalen Auftrag zu erledigen und selbstverständlich die Welt zu retten. Die Spielfiguren schleichen, kämpfen und hacken sich durch überschaubare Bürolevels auf der Suche nach Credits, Gefangenen und Ausrüstung wobei der Focus auf Heimlichkeit liegt und nicht auf offener Konfrontation.

Invisible, Inc. ist ein vortreffliches Indiestrategiespiel für zwischendurch, die leichteste Stufe kann man in 5 Stunden locker durchzocken und danach locken zahlreiche weitere Herausforderungen. Abspeichern kann man zwar nicht, aber dafür gibt es die Möglichkeit eine begrenzte Anzahl an Zügen zurückzuspulen um etwaige Fehler zu korrigieren. Gut durchdacht und perfekt umgesetzt, Daumen hoch meinerseits.