Redshirts

Wenn ihr ein witziges Buch lesen wollt, das sich über die bemitleidenswerten Gesellen lustig macht, die in Star Trek bei den Ausseneinsätzen regelmässig ihr Leben lassen, sei euch Redshirts von John Scalzi empfohlen. Zur Handlung mag ich gar nicht soviel verraten, je weniger man darüber weiss desto mehr Spass macht es. Daher vielleicht nur diese kleine Einleitung:

Stellt euch vor, ihr werdet als neues Besatzungsmitglied auf ein Sternenschiff versetzt und müsst feststellen dass eure Kameraden alles tun um nicht auf eine Mission geschickt zu werden. Schon kurze Zeit später findet ihr heraus, dass es an der überdurchschnittlich hohen Wahrscheinlichkeit liegt, dass man als Neuling einen solchen Einsatz nicht überlebt. Und dann zeigt man euch eine Kiste, die jedes noch so komplizierte wissenschaftliche Problem durch den Druck einer einzigen Taste lösen kann. Willkommen auf der Intrepid, junger Rekrut. Zieh dir deine rote Uniform an und mach dich darauf gefasst einen sinnlosen aber dramatischen Tod zu finden…

Physics of the Impossible

Dr. Michio Kaku ist theoretischer Physiker und hat schon einige populärwissenschaftliche Bücher über Physik geschrieben. In Physics of the Impossible behandelt er all die klassischen Themen die immer wieder in Science Fiction Filmen oder phantastischer Literatur auftauchen, dabei vermittelt er dem Leser auf recht eingängige Art das nötige Grundwissen über den aktuellen Stand der Forschung (wobei zum Zeitpunkt der Veröffentlichung das Higgs Boson noch nicht gefunden war, unglaublich in was für kurzer Zeit heutzutage bahnbrechende Entdeckungen gemacht werden) und bewertet dann die fantastischen Ideen ob ihrer Durchführbarkeit.

Ich fand das Buch sehr erhellend und kann es jedem SciFi Fan nur wärmstens ans Herz legen, insbesondere war ich überrascht wie vieles tatsächlich zumindest theoretisch möglich ist und nebenbei lernt man tatsächlich noch ein bisschen darüber wie das Universum funktioniert. Die einzelnen Kapitel beginnen immer mit zum Sujet passenden Zitaten, am lustigsten fand ich „You can recognize a pioneer by the arrows in his back“.

Die Themen:

  • Kraftfelder
  • Unsichtbarkeit
  • Phaser und der Todesstern
  • Teleportation
  • Telepathie
  • Psychokinese
  • Roboter
  • Ausserirdische und UFOs
  • Interstellare Raumschiffe
  • Antimaterie und Antiuniversen
  • Überlichtgeschwindigkeit
  • Zeitreisen
  • Paralleluniversen
  • Perpetuum Mobiles
  • Hellsehen

Planet 86

Ich verehre Dan Abnett sehr, besonders angetan haben es mir seine Military Science Fiction Trilogien Ravenor und Eisenhorn die beide im Warhammer 40k Universum spielen und von dem finsteren Geschäft der Inquisitoren erzählen. Die Bücher sollte man unbedingt gelesen haben wenn man sich in der Welt der Space Marines und der Xenos wohlfühlt.

Mit Planet 86 hat der Autor jetzt einen SciFi Thriller geschrieben, der ausnahmsweise mal nichts mit dem Games Workshop Franchise zu tun hat. Die Handlung: die Menschheit hat bereits einige Planeten kolonisiert, derzeit wird Nummer 86 besiedelt doch es kommt zu bewaffneten Konflikten zwischen den verfeindeten Staatenbünden. Der Journalist Lex Falk erhält die Möglichkeit sein Bewusstsein mittels experimenteller Technologie mit dem eines Soldaten zu koppeln um das Geschehen aus erster Hand mitverfolgen zu können (daher auch der viel passendere englische Titel „Embedded“). Doch bei dem unerwartet blutigen Einsatz erleidet der Kämpfer einen schweren Hirnschaden und Falk muss die Kontrolle über dessen lädierten Körper übernehmen um den wahren Grund des Krieges zu erfahren.

Das Buch ist wie von Dan Abnett gewohnt ein spannendes, aktionsgeladenes Spektakel, schöngeistige Literatur darf man natürlich nicht erwarten. Am besten lässt sich Planet 86 wohl als Popcornleseschmaus beschreiben, mir hat’s gefallen auch wenn das Ende etwas vorhersehbar war.

Revolution

Habt ihr wie ich ein Faible für Postapokalyptische Szenarios ? Dann habe ich ein Schmankerl für euch: Revolution von der NBC.

In der nahen Zukunft gibt es einen rätselhaften Effekt der weltweit dafür sorgt dass Elektrizität nicht mehr funktioniert: kein Internet, keine Flugzeuge, keine Autos, keine Telekommunikation, keine medizinische Versorgung, alle Segnungen der modernen Welt versagen von einem Moment auf den anderen ihren Dienst. Schon nach kurzer Zeit bricht die Regierung zusammen und es herrscht Anarchie, es bilden sich Milizen die das Gesetz in ihren eisernen Griff nehmen und Amerika zerfällt in mehrere Republiken die sich untereinander bekämpfen. An der Ostküste ist es die Monroe Republic, angeführt vom despotischen und  paranoiden Sebastian Monroe. Doch es gibt auch Kräfte die sich gegen die Willkürherrschaft auflehnen und die einstigen Vereinigten Staaten wieder herstellen wollen: die Rebellen. Zudem gibt es einen Hoffnungsschimmer: eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern scheint zu wissen wie man die Lichter wieder einschalten kann.

Die erste Staffel hat 20 Folgen mit je 45 Minuten Länge und endet in einem großartigen Finale, so dass man Revolution auch geniessen kann ohne zwingend die darauf folgende Staffel anzusehen. Die einzelnen Episoden sind atemberaubend spannend und enden stets mit einem nervenzehrenden Cliffhanger. Es wird gekämpft, gefoltert, gestorben und getrauert. Seiten werden gewechselt, Freunde verraten und neue Allianzen geschmiedet. Und bei all dem bleibt die Geschichte recht plausibel und wartet mit exzellenten Endzeitkulissen auf. Absolut sehenswert.

Etwas gestört hat mich lediglich, dass die Darsteller vor allem am Anfang zu gepflegt waren. Später gibt es dann aber doch fettige Haare und unrasierte Gesichter, zumindest ansatzweise. Schön fand ich auch dass wegen Munitionsknappheit und Schusswaffenverbot wieder mit Säbeln gekämpft wird. Und auch dass die Vorgeschichte aller Protagonisten beleuchtet wird, auch die der Bösewichte.

Deep Space Nine – erste Staffel

Nach den eher lauwarmen Folgen der letzten ST:TNG Staffel empfand ich DS9 als einen deutlichen Schritt nach vorne. Zwar kann man auf einer Raumstation keine Geschichten über das Erforschen neuer Galaxien erzählen, aber die Kriegsnachwehen und das stete Kommen und Gehen sorgen für genug Ansatzpunkte um spannende und plausible Plots zu entwickeln.

Sisko fand ich bisher gut, aber vom Verhalten her er ist Picard schon sehr ähnlich. Der Dax Symbiont ist ein interessanter Charakter, aber ich kann nicht aufhören ständig auf ihren seltsam aufgeblähten Kopf zu starren, irgendwie verstört mich das. Odos Fähigkeit seine Gestalt zu wandeln kommt mir etwas zu mächtig vor, das nimmt ein bisschen die Spannung heraus wenn man weiss dass bei jeder klandestinen Operation einer der Einrichtungsgegenstände Odo sein könnte. Ausserdem hätte ich mir gewünscht dass sich sein Aussehen mit jeder Folge ein wenig verändert, man kann doch von einem Wechselbalg nicht erwarten dass er immer gleich aussehen will. Mein klarer Favorit ist der Ferengi Quark, vor allem weil er dem moralisch so klinisch sauberen Star Trek Universum etwas mehr Menschlichkeit verpasst, so komisch das auch klingen mag. O’Brian ist die symphatische, bodenständige Identifikationsfigur und passt mir deutlich besser als LaForge. Dr. Bashir hatte noch nicht genug Raum in der Serie um mir ans Herz zu wachsen, Kira mag ich natürlich recht gern weil sie eine Rebellin ist.

Die mit Abstand beste Folge ist „In the Hand of the Prophets„, in der eine religiöse Führerin Einfluss auf das Curriculum der Schule nehmen will und zwar unter anderem auf die Verbreitung der Evolutionslehre. Das geht dann soweit dass ein Terroranschlag auf das Klassenzimmer verübt wird und die Kinder der „Rechtgläubigen“ von ihren Eltern nicht mehr zum Unterricht geschickt werden. Die Folge ist von 1993, also 20 Jahre alt aber thematisch dermassen aktuell dass es beinahe unheimlich ist.

Firefly

Firefly ist mal wieder so eine Serie die ich mir angesehen habe weil sie ständig irgendwo als Referenz auftaucht, vor allem im Kontext dass sie nicht abgesetzt werden hätte sollen. In der SciFi Serie wird von den Abenteuern der Crew eines Transportraumschiffs (die Serenity, ein Modell der Firefly Klasse) in nicht allzuferner Zukunft erzählt. Die Besatzung ist ein Haufen liebenswerter Halunken, die sich mit zwielichtigen Aufträgen über Wasser hält. Nebenbei gibt es noch einige amouröse Verquickungen: der Pilot ist mit der rechten Hand des Kapitäns liiert, der Kapitän selbst fühlt sich zu einer Edelkurtisane hingezogen, die sich auf dem Schiff eingemietet hat und die Mechanikerin steht auf den Schiffsarzt.

Die Charaktere sind allesamt vielschichtig und haben Ecken und Kanten, die einzelnen Episoden sind recht bodenständig wie überhaupt das ganze Setting sehr mondän ist. Es wird beispielsweise mit herkömmlichen Projektilwaffen gekämpft und die gesamte Technik wirkt roh und rostig. Ein witziges Detail ist noch die Zweisprachigkeit im Firefly Universum, es wird englisch gesprochen und chinesisch geflucht. Was mir weniger zugesagt hat war dieses Westernthema: immer wenn die Crew auf einem Planeten unterwegs ist, sieht es aus wie bei den Waltons und auch die Musik ist im Country Stil. Die Kostüme der Besatzung waren mir zu altertümlich, dafür hat es mir das marode Schiff sehr angetan. Alles in allem hat mir Firefly gut gefallen und die Serie hätte wirklich eine zweite Staffel verdient gehabt, auf der anderen Seite muss man aber fast froh sein wenn eine Serie auf ihrem Höhepunkt eingestellt wird und nicht stetig verschlechtert wird, wie etwa Heroes oder auch The Big Bang Theory. Aber in den Nerdkanon würde ich Firefly dennoch nicht als „muss man unbedingt gesehen haben“ aufnehmen.

Meine Lieblingsfolge war #14 (Objects in Space), in der ein Kopfgeldjäger die Serenity infiltriert um River zu entführen, bei der Besatzung fand ich Inara Serra, die Edelnutte am interessantesten. Dicht gefolgt von der schnuckligen Kaylee, der Schiffsmechanikerin.

Constellation Games

Constellation Games ist ein SciFi Roman über den Erstkontakt der Menschheit mit ausserirdischen Lebensformen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Ariel erzählt, seines Zeichens Spieleentwickler und Blogger. Die Fremdartigkeit der Aliens wird grösstenteils dadurch vermittelt dass Ariel antike Computerspiele der Ausserirdischen rezensiert und später auch tatsächlichen Kontakt mit ihnen hat, dabei wird die Handlung vornehmlich in der Form von Blogeinträgen vermittelt.

Ich fand das Buch interessant, vor allem die Beschreibung der ausserirdischen Kulturen. Allerdings habe ich ungebührlich lange daran herumgelesen weil die Story nicht so richtig fesselnd ist. Es finden sich viele gute Ideen und witzige Missverständnisse mit den Gästen aus fernen Galaxien aber unter die Haut ging Constellation Games bei mir leider nicht.

Star Trek TNG Staffel 7

Die letzte Staffel war wie zu erwarten am schwächsten, ich hatte den Eindruck dass alle guten Geschichten schon erzählt waren und die Charaktere mit keinen Überraschungen mehr aufzuwarten hatten. Ich hatte mich auch schon so an die Erzählweise gewöhnt, dass ich oft nach dem ersten Drittel schon wusste wie die Folge endet.

Am besten fand ich „Phantasms“, hier hat Data verstörende Träume und die beste Szene war als Beverly Crusher der Nummer 1 mit einem Strohhalm das Gehirn aussaugt. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Darüberhinaus sind mir keine erwähnenswerten Momente im Gedächtnis geblieben, es waren aber auch keine abgrundtief schlechten Episoden dabei.

The Next Generation gehört fraglos zum Nerdkanon, aber wirklich sehenswert war bloss etwa ein Viertel der Folgen. Meine Lieblingscharaktere waren (natürlich) Picard, Ryker, Data und Dr. Crusher (die Counselor Troi irgendwann an Schnuckligkeit überholt hat). Interessant auch, dass ich zuvor fest davon überzeugt war etwa ein Drittel aller Folgen schon zu kennen, tatsächlich kannte ich vielleicht 10%.

Veröffentlicht unter SciFi