Invisible, Inc.

Invisible, Inc.Nachdem Warmachine Tactics eine ziemliche Enttäuschung war kam mir Invisible, Inc. gerade recht um meinen Durst nach rundenbasiertem Taktikgeplänkel zu stillen. Man spielt Agenten einer geheimen Organisation die in Cyberpunk Manier einen Weltkonzern infiltrieren um dessen finstere Machenschaften zu durchkreuzen. Dazu sind zunächst einige harmlose Missionen zu erfüllen in denen das Team verbessert und ausgerüstet werden kann bevor man aufbricht um den finalen Auftrag zu erledigen und selbstverständlich die Welt zu retten. Die Spielfiguren schleichen, kämpfen und hacken sich durch überschaubare Bürolevels auf der Suche nach Credits, Gefangenen und Ausrüstung wobei der Focus auf Heimlichkeit liegt und nicht auf offener Konfrontation.

Invisible, Inc. ist ein vortreffliches Indiestrategiespiel für zwischendurch, die leichteste Stufe kann man in 5 Stunden locker durchzocken und danach locken zahlreiche weitere Herausforderungen. Abspeichern kann man zwar nicht, aber dafür gibt es die Möglichkeit eine begrenzte Anzahl an Zügen zurückzuspulen um etwaige Fehler zu korrigieren. Gut durchdacht und perfekt umgesetzt, Daumen hoch meinerseits.

Warmachine Tactics

Als ich noch Zinnfiguren bemalte und mit Miniaturarmeen in Schlachten zog, war Warmachine die populärste Alternative zum Marktführer Warhammer. Zum einen fand ich den Steampunk Hintergrund erfrischend und zum anderen benötigte man für eine Armee nicht ganz so viele Miniaturen. Wirklich gespielt habe ich Warmachine aber nicht, ich war schon mit meinen Echsen beschäftigt genug, umso erfreuter war ich als ich sah dass ein Computerspiel aus der Ecke erscheinen sollte.

Warmachine TacticsWarmachine Tactics ist ein rundenbasiertes Strategiespiel das auf einem quadratischen Gitter gespielt wird, der Spieler steuert einen Warcaster (eine Art Zauberer), einige dampfgetriebene Roboter und eine Hand voll menschlicher Infantrie. Grafisch war das Spiel durchaus gelungen, auch wenn die Framerates höher hätten sein können und auch die Spielmechanik fand ich interessant. Was mir das Spiel allerdings vergällt hat war die fehlende Möglichkeit in der Kampagne abzuspeichern.

Die Benutzeroberfläche war etwas ungelenk so dass man bei den Missionen nie so recht wusste was konkret zu tun war, also welche Figur man wo hinbewegen muss um ein Ziel zu erreichen. In der Regel musste man eine Mission also erst einmal ausprobieren um das herauszufinden und dann das Ganze noch einmal „richtig“ spielen. Und wenn dann gegen Ende etwas aus dem Ruder lief konnte man das Level wieder von vorn beginnen, inklusive endloser Filmsequenzen. Bei den einfacheren Szenarios zu Beginn kann man darüber noch hinwegsehen, aber sobald die Missionen etwas anspruchsvoller werden nervt die fehlende Speichermöglichkeit so sehr dass es zumindest mir jegliche Motivation geraubt hat. Ich bin mir übrigens sicher dass das keine Designentscheidung war sondern schlicht Unvermögen der Programmierer. Schade drum, da wäre deutlich mehr drin gewesen.

Kingdom Rush

Für iOs Nutzer ist Kingdom Rush vermutlich ein alter Hut, auf Steam dagegen ist es halbwegs aktuell und nachdem das Wochenende mal wieder verregnet war habe ich heute die letzen Levels durchgespielt. Um es kurz zu machen: Kingdom Rush ist ein klassisches Tower Defense Spiel, bei dem alle Details passen. Vom Stil her ist es putzige Fantasy mit dezent ironischem Unterton, es gibt 4 Türme die wie üblich aufgewertet werden können (Fusstruppen, Magierturm, Bogenschützen und Zwergenartillerie). Dazu kann man noch einen von 16 Helden auswählen um die Monsterhorden zurückzuwerfen, wobei jeder der dutzenden Gegner ein bisschen anders funktioniert.

Kingdom RushEtwa 30 Stunden Spass hat mir das Spiel verschafft und wenn ich überhaupt etwas auszusetzen habe, dann dass man im letzen Drittel des Spiels alle Upgrades erkauft hat und fortan auf seinen sauer verdienten Sternen sitzen bleibt. Mein Lieblingsmonster war übrigens die Hexe, die auf einem Besen fliegt und Krieger in Frösche verwandelt. Fazit: Pflichtzock für Freunde des Genres.

CS:GO schon wieder und ein wenig Musik

Ich finde CS:GO ist kein besonders gutes Spiel um auf öffentlichen Servern zu zocken, es ist aber äusserst unterhaltsam sich die Spiele der eSport Profis anzusehen. Schaut euch mal fnatic gegen die Ninjas in Pyjamas bei der ESL One in Katowice an, ein unglaublich spannendes Match. Dass Counterstrike nur vergleichsweise wenig Spielelemente enthält macht das Spielgeschehen überschaubar, im Gegensatz zu einem TF2 Highlander Match mit 18 kunterbunten Spielern, die auch noch alle unterschiedlich ausgerüstet sind. Großartige Unterhaltung jedenfalls, aber man muss wohl ein paar Stunden gespielt haben um die Karten zu kennen. Aber das sollte man sowieso getan haben wenn man sich für Pixelkultur interessiert.

Meine Ohren malträtiere ich gerade mit Firegod von Gorilla Monsoon, die Dresdner spielen doomigen Stonerrock mit rauem aber melodischen Gesang, ein bisschen wie Orange Goblin. Euch erwarten überlange Songs mit bleischweren Riffs in Zeitlupentempo und einer gesunden Portion augenzwinkernden Humors. Am besten gefällt mir gerade „Law of the Riff“.

Und dann wäre da noch Chapter and Verse von Funeral for A Friend aus Wales, mitsingbarer Posthardcore mit recht metallischem Drumming. Anspieltipp: Pencil Pusher. Ein paar lauwarme Nummern sind leider auch auf dem Album, das akkustikgeklampfte Brother etwa. Trotzdem eine klare Empfehlung.

CS:GO, zweiter Versuch

Was Mehrspieleregoshooter angeht habe ich immer einen Favoriten den ich spiele, bis irgendetwas passiert das mir das Spiel vergällt worauf ich zum nächsten wechsele. In meinen Augen ist Team Fortress 2 noch immer mit Abstand das beste Game in diesem Genre, aber leider ist die Spielerschaft mittlerweile so weit weggebröselt dass man nicht mehr zocken kann wonach einem der Sinn steht sondern man muss sich einen Server suchen auf dem das Niveau erträglich und der Spielmodus akzeptabel ist.

CS:GO ist zweifelsohne ein solides Spiel und unfassbar weit verbreitet, man findet in kürzester Zeit eine Partie und wenn man genug trainiert hat stirbt man auch nicht gleich nach 30 Sekunden. Der Umgangston ist allerdings roh bis inakzeptabel, der Großteil der Kämpfer denkt er sei die Krone der Schöpfung und hält damit nicht hinter dem Berg. Beschimpft wird dabei grundsätzlich nicht der Gegner sondern die „unfähigen“ Verbündeten. Die Ursache davon ist dass man nicht wirklich kooperieren kann, aber es gibt zahllose Möglichkeiten seinen Verbündeten das Spiel zu verderben. Der Klassiker ist eine schlecht geworfene Blendgranate die dem eigenen Team die Sicht raubt. Wenn man durch so einen Lapsus gezwungen wird minutenlang auszusetzen ist der Groll natürlich verständlich. Der allgemeinen Stimmung ist das aber nicht gerade zuträglich.

Nach jeder Partie wird darüber abgestimmt wo das nächste Scharmützel stattfinden soll und aus einem mir nicht erfindlichen Grund ist das in der Regel das unfassbar abgenudelte Dust 2. Wenn einem diese Karte verständlicherweise zum Halse heraushängt, kann man den Server verlassen und einen neuen suchen wobei die Chance sehr hoch ist dass man wieder auf Dust 2 landet. Von den 8 Maps die derzeit in der Liste für kompetitive Spiele sind werden 4 so gut wie nie gewählt. Am Anfang stört das nicht, man ist ja froh wenn man das Level kennt aber schon nach kurzer Zeit nervt die Monotonie doch gewaltig.

Nach etwa 100 Stunden war ich so genervt von CS:GO dass ich wieder zu TF2 zurückgekehrt bin, trotz der geringen Zahl an Mitspielern (und weil L4D2 auf meiner neuen Grafikkarte irgendwie nicht läuft).

Super Game Jam

Bei einem Game Jam bekommen zwei Indiespieleentwickler ein Thema vorgegeben, beispielsweise „Unter Wasser“. Das Duo hat dann 48 Stunden Zeit um ein Computerspiel zu entwickeln, wobei einer der beiden programmiert und der andere für Grafik und Sound sorgt. In Super Game Jam werden 5 solcher Wochenendhacks dokumentiert und der Zuschauer erhält einen kleinen Einblick in die Hexenküchen der Pixelzauberer. Die Episoden gibt es als günstiges Bündel bei Steam wobei als Dreingabe noch die jeweiligen Spiele beigelegt sind.

Ich fand Super Game Jam ausgesprochen unterhaltsam, vor allem die magischen Momente in denen man dabei zusehen kann wie aus dem Nichts etwas entsteht. Selbst würde ich am liebsten mit dem 3. Team zusammenarbeiten, die beiden hatten diese unglaubliche Mischung aus Gelassenheit und überbordendem Talent und obendrein sah man ihnen in jeder Sekunde an wie viel Spass sie beim Basteln hatten. Sehr inspirierend.

Gauntlet

Gauntlet ist das gelungene Remake des Arcade Klassikers aus den 80ern, wobei man nicht den Fehler machen darf ein Rollenspiel zu erwarten. Es ist vielmehr ein seichtes Actionspiel ohne grosse Überraschungen in dem sich bis zu vier Freizeithelden durch einen klassischen Fantasydungeon kämpfen. Die Gegner sind zahllos aber völlig berechenbar wodurch sich bei mir ein meditatives Spielgefühl eingestellt hat, am ehesten vergleichbar mit Tetris oder Bejeweled. Besonders nett fand ich das Detail dass sich alle Spieler in einem gedachten Bildschirmausschnitt bewegen müssen, was regelmässig zu großer Konfusion führt. Soweit also schon einmal Daumen hoch.

gauntletNach vielleicht 20 Stunden hatte ich alle Helden einmal ausprobiert, den Endgegner mehrfach besiegt und wollte das Spiel zufrieden deinstallieren als mir aufgefallen ist dass Gauntlet vergleichsweise humane Errungenschaften anbietet. Also habe ich noch ein paar Zusatzschichten in den Orkminen geschoben um endlich ein Spiel auf Steam mit 100% Achievements abzuschliessen. Die entscheidende Frage ist natürlich: hat sich der Aufwand gelohnt ? Jein. Es ist zwar ein schönes Gefühl dieses Bild zu sehen:

All Achievements 8-)Aber letztendlich war es nicht besonders schwer das Ziel zu erreichen, das Spiel ist selbst im Modus „Unfair“ noch deutlich zu leicht. Es lief also auf reine Fleissarbeit heraus und war bei weitem nicht so befriedigend wie etwa das „The real deal“ Achievement in Left 4 Dead 2.

Ein paar Schattenseiten gibt es bei Gauntlet natürlich auch: an manchen Stellen ist die Spielfigur unsichtbar für die AI, die automatische Kamera hakt ab und an (vor allem wenn man nach unten läuft), Projektile funktionieren nicht so richtig in der dritten Dimension, verschiebbare Steinblöcke verschwinden manchmal im Nirvana und so weiter. Als zusätzlichen Bezahlinhalt kann man einen Necromancer als fünften Helden erstehen, der geradezu lächerlich mächtig ist und obendrein laufend Untote beschwört was das Gewimmel auf dem Bildschirm nicht gerade übersichtlicher macht. Was sich der Hersteller dabei gedacht hat ist mir ein Rätsel. Aber nichts davon ist wirklich störend und man verzeiht die Bugs gerne weil der Rest wirklich solide läuft.

Ich habe übrigens ausschliesslich mit einem Gamepad gespielt und einen großen Teil davon stehend, was deutlich besser funktioniert als beispielsweise Egoshooter mit Maus und Tastatur. Der Grund ist einfach, dass man mit einem Pad mehr Bewegungsfreiheit hat und diese auch automatisch ausnutzt was wiederum den Körper erfreut. Die halblustigen Sprüche der Helden habe ich schnell deaktiviert, wie auch die fade Hintergrundmusik. Stattdessen habe ich meist Deliverance von Culprit und Kinetic von Phutureprimitive dazu gehört.