Mp3 Shopping

Ich kaufe mir tatsächlich die meisten meiner Mp3s, davon den Löwenanteil bei Amazon und manches bei Bandcamp. Mir gefällt, dass ich die Musik jederzeit wieder herunterladen kann (das ersetzt zwar nicht das regelmässige Backup aber es sorgt für das behagliche Gefühl etwas „für die Ewigkeit“ gekauft zu haben) und einmal habe ich tatsächlich auch die Möglichkeit genutzt ein Album über den Cloud Player abzuspielen. Davon abgesehen ist das Einkauferlebnis aber nicht gerade prickelnd. Ich vermisse folgendes:

  • frei wählbares Datei- und Kompressionsformat
  • Songtexte in den Dateien selbst oder als zusätzliches Dokument
  • alte Musik muss deutlich billiger sein als Neuerscheinungen
  • wenn es verschiedene Versionen gibt („remastered“) will ich die von mir präferierte aussuchen können, auch wenn sie antik ist und vermeintlich schlecht klingt
  • es muss Zusammenstellungen geben, also etwa „alles von Band X“ und das deutlich günstiger als im Einzelkauf
  • ich will Fehlkäufe zurückgeben können, dabei muss ja nicht der komplette Kaufpreis erstattet werden – ein Rabatt für den nächsten Kauf genügt völlig
  • Alben sollten vorbestellbar sein und das sollte irgendwie belohnt werden, vielleicht mit Bonustracks oder von mir aus auch mit Autogrammkarten
  • Sammeln sollte belohnt werden: wenn ich alle alten Alben von Band X besitze kostet mich das neue Album vielleicht 10% weniger
  • Meine Sammlung bei einem Händler muss exportierbar sein, sprich von Amazon zu iTunes und umgekehrt
Veröffentlicht unter Musik

Shadowrun Returns

Ich muss zugeben, dass ich nie ein großer Fan des Shadowrun Universums war, zwar mag ich dieses ganze Cyberpunk Szenario mit übermächtigen Konzernen, waghalsigen Strassensamurais und nicht zuletzt der Matrix, sogar mit ein wenig Mystik und Magie kann ich mich anfreunden aber diese Metamenschen (Elfen, Zwerge, Orks und Drachen) waren mir immer zuviel. Wenn man darüber hinwegsieht und sich nicht an der antik anmutenden Grafik stört kann man mit Shadowrun Returns prächtig Spass haben.

Das Spiel ist ein Rollenspiel nach althergebrachter Art, es gibt nur zwei Elemente: Dialoge, bei denen man allerdings nicht wirklich viel Einfluss auf die Geschichte nehmen kann und das Herumlaufen und Kämpfen in isometrischer Perspektive. Dabei spielt man einen Hauptcharakter mit Unterstützung dreier Söldner die man regelmässig austauschen kann. Entwickelt wurde es vom Indy Studio Harebrained Schemes unter der Leitung von Jordan Weisman der einst das Pen & Paper Rollenspiel entwickelt hat.

Ich war in knapp 15 Stunden mit dem ersten Abenteuer durch und war sehr angetan. Die Handlung war recht originell, die rundenbasierten Kämpfe spannend und gegen Ende hin recht herausfordernd. Von der Darstellung der Matrix war ich etwas enttäuscht, beim Hacken schiesst man sich wie in einem mondänen Kampf durch ein Level um irgendwelche Systeme auszuschalten. Da hätte mir etwas in Richtung des Minispiels in Paradroid mit dem man gegnerische Robotor übernehmen konnte besser gefallen. So sieht die Matrix aus:

Shadowrun ReturnsFinanziert wurde Shadowrun Returns übrigens mit einer Kickstarter Kampagne: es kamen 1.8 Millionen Dollar zusammen, mehr als viermal soviel wie von den Entwicklern gewünscht. Es kostet momentan 18 € und das ist es auch wert, vor allem weil ein Leveleditor mitgeliefert wird der zusammen mit dem Steam Workshop auf zusätzliche Inhalte hoffen lässt. Da solltet ihr mal ein Auge darauf werfen falls ihr Rollenspielen im Retrostil etwas abgewinnen könnt.

This Thing of Ours

Wenn ihr mal Motivationsmusik braucht, also derbes wütendes Geknüppel um euch vom Sofa hochzuzerren dann schwenkt eure Lauscher in Richtung Belgien. The Setup haben gerade ein unglaublich eingängiges Hardcore Album veröffentlicht, mit markanten Riffs, grossen Hooks und etwa 28 Minuten Spielzeit: genau die richtige Länge für hochenergetische Musik. Die Songs auf This Thing of Ours sind stumpf genug um sofort zu zünden, dabei aber abwechslungsreich genug um nicht zu schnell zu langweilen. Feiner Altschulhartkern eben, mit einem mitreissend angerantzten Shouter. Als Anspieltipp sei To die for genannt, ein wunderbares Stück zum mitgrölen.

Veröffentlicht unter Musik

Space Marine

Gut ein Jahr nachdem ich es erwarb habe ich jetzt endlich Space Marine (so gut wie) durchgespielt. Den Endkampf habe ich drei mal versucht bis ich gelangweilt aufgegeben habe, es ist so eine Nummer wo vor dem eigentlichen Kampf mehrere Wellen von Gegnern kommen, die man immer wieder erneut darniedermetzeln muss.

Leider ist das Spiel nicht gerade ein Meisterwerk: fadenscheinige Story, liebloses Leveldesign mit immer den gleichen Assets und ein mittelprächtiges Kampfsystem. Man sieht den Protagonisten von hinten und häckselt sich durch die Prärie, manchmal unterstützt von verbündeten Marines, die aber öfter im Weg herumstehen als dass sie von Nutzen sind. Gut gefallen haben mir dagegen die Modelle, also die Space Marines, die feindlichen Orks und später Khorne Dämonen und das ein oder andere imperiale Fahrzeug.

Es fühlt sich natürlich grossartig an, einen der mächtigsten Krieger der Galaxie zu spielen und Action und Pathos kommen nicht zu kurz. Aber für ein Vollpreisspiel ist das wirklich jämmerlich, ich habe es reduziert für 20 € gekauft und finde selbst das noch frech. Die Hälfte wäre fair gewesen.

Hier noch ein Schnappschuss mit einem Chaos Space Marine, der zu doof ist den Weg zu mir zu finden:

Space Marine

Chew

Das Comic Chew spielt in einem Amerika in dem Prohibition herrscht, allerdings ist nicht Alkohol verboten sondern Hühnerfleisch aufgrund einer verheerenden Vogelgrippeepidemie vor einigen Jahren. Und wie in den 20er Jahren floriert auch hier der Schwarzhandel mit den illegalen Waren. Der Hauptcharakter Tony Chu ist ein Cibopath, was auch immer er kaut vermittelt ihm Eindrücke aus der Vergangenheit seiner Speise. Bei einem Apfel kann er sich an den Baum erinnern an dem dieser hing, an den Wind und an die Sonne die ihn wachsen liessen. Wenn er dagegen an einem Finger eines Mordopfers herumnagt, erlangt er einige von dessen Erinnerungen. Das Gesundheitsamt erfährt von Chu’s Gabe und stellt ihn als Agenten ein und fortan löst er Fälle in der finsteren Welt der Hühnerfleischmafia.

Trotz guter Rezensionen, New York Times Bestsellerstatus und einem Eisner Award habe ich die Serie bislang gescheut weil ich sie für eine Superheldengeschichte um einen Cop mit übernatürlichen Kräften hielt. Da lag ich ziemlich daneben. Chew ist ein zynisches, groteskes, ekelerregendes und unglaublich lustiges Comic mit skurrilen Charakteren und haarsträubenden Geschmacklosigkeiten. Der Zeichenstil erinnert eher an frankobelgische Funnies als an Strumpfhosenhelden. Allzu zart besaitete Leser sollten vielleicht eher nicht zugreifen, aber wer über den richtigen Humor verfügt wird viel Freude an den Widerlichkeiten haben.

Veröffentlicht unter Comic

Sunbather

Deafheaven spielen Black Metal mit klirrenden Gitarren, genretypischem Keifgesang und den obligatorischen Blastbeats. Die Band unterscheidet sich aber grundsätzlich von herkömmlichen Schwarzwurzlern, was man schon am rosafarbenen Cover und dem Albumtitel „Sunbather“ erahnen kann. Die verträumten Melodien schwingen recht entspannt durch die Gehörgänge und vor dem geistigen Auge erscheinen keine Szenen aus Dantes Inferno sondern romantische Stunden am Strand. Allerdings mit Corpsepaint anstelle von Sonnencreme.

Veröffentlicht unter Musik