Vision of Escaflowne

Ich lese ja vornehmlich europäische und amerikanische Comics, doch es gibt ja auch noch Japan, das eine unfassbare Menge an Bildgeschichten erzeugt. Um mich etwas in die Materie einzufinden habe ich beschlossen mir die populärsten Animes anzusehen. Bislang waren auch tolle Entdeckungen dabei, Death Note zum Beispiel. Aber es gibt durchaus auch Serien denen ich gar nichts abgewinnen kann – wie Vision of Escaflowne.

Hierbei handelt es sich um eine Animeserie mit 20 Episoden, in der ein Mädchen in eine mittelalterliche Parallelwelt versetzt wird, in der es neben Prinzen und Prinzessinnen auch menschenähnliche, flugfähige Kampfroboter gibt. Escaflowne ist so ein Mech und es gibt zahlreiche Anlässe bei denen diese Stahlkolosse miteinander kämpfen, aber nicht wie man erwarten würde mit Raketen, Lasern und Plasmastrahlen – nein, es wird mit Schwertern aufeinander eingehackt. Das Besondere an Escaflowne ist, dass er im Flug wie ein Drache aussieht. Normalerweise sitzt man in dem Roboter etwa wie Ripley in diesem Gabelstaplerbot in Alien, aber beim Fliegen setzen sich alle Passagiere auf den Rücken und der Pilot hat zwei Seile in der Hand mit denen er lenkt (wirklich ! ich konnte es auch nicht glauben).

Die Hauptperson, Hitomi verfügt über die Fähigkeit mittels Tarotkarten in die Zukunft zu blicken und mit einem Pendel unsichtbare Gegner zu sehen. Später stellt sich heraus, dass sie die „Kraft von Atlantis“ besitzt – die Fähigkeit das Schicksal zu beeinflussen. Ausserdem hegt sie romantische Gefühle für zwei Prinzen, sehr zum Verdruss eines Katzenmädchens das einen der beiden umgarnt. Im Grunde war das die ganze Handlung.

Vielleicht bin ich einfach nicht in der Zielgruppe dieses Machwerks: japanische Schulmädchen die von Prinzen träumen welche auf Roboterdrachen durch die Lüfte reiten. Jedenfalls erschliesst sich mir nicht warum die Serie so populär ist, dass sie in einigen Bestenlisten auftaucht.

American Horror Story

American Horror Story erzählt die Geschichte einer Familie, die in eine neue Stadt zieht um einen Neuanfang zu starten, der Mann hatte eine Affäre und die Tochter ist depressiv. Sie ziehen in ein überraschend günstiges Anwesen, das sich als verfluchtes Haus entpuppt.

Die Serie hat 12 Episoden, alle so um die 40 Minuten lang. In jeder Folge erfährt man ein Stückchen mehr aus der Vergangenheit des Hauses und dessen Bewohnern, Lebende und Tote. Mehr mag ich gar nicht von der Handlung erzählen damit ich nicht eine der feinen Wendungen verrate.

Vor allem die ersten Teile sind recht gruselig, später rutscht American Horror Story etwas in Richtung Seifenoper ab, aber die letzten Folgen gleichen das mehr als aus. Am besten fand ich die Haushälterin, dicht gefolgt von der Nachbarstochter. Mir hat’s gefallen.

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It’s always funny with Testees

Testees ist eine angenehm absurde Sitcom, in der die Protagonisten Pete und Ron ihren Lebensunterhalt als menschliche Versuchskaninchen verdienen. Die Auswirkungen der Tests sind haarsträubend und cartoonesk, die Art des Humors hat mich an Clever & Smart erinnert – etwas infantil aber dennoch spassig. Wer nicht vor Holzhammer-Fäkalhumor zurückschreckt wird seine Freude an der Serie haben.

Noch eine tolle Sitcom: It’s always sunny in Philadelphia. Hier geht es um eine Gruppe Egomanen, die zusammen eine Bar betreiben und dabei allerlei groteske Abenteuer erleben. Das besondere an der Serie ist, daß die Charaktere allesamt egoistisch, etwas unterbelichtet und absolut unmoralisch sind. Eine sehr kurzweilige Serie, die ein paar echte Brüller liefert (Greenman !).

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Die Abenteuer von Tim und Struppi

Tim und Struppi von Herge ist nach wie vor eine meiner liebsten Comicserien, auch wenn aktuellere Zeichner graphisch um Längen voraus sind. Die Abenteuer des pfiffigen Reporters haben die Zeit gut überstanden und alle paar Jahre lese ich mich schwelgend durch alle Bände. Die Mischung aus Abenteuer und Slapstickhumor funktioniert einfach prächtig und die skurrilen Charaktere sind einfach liebenswert. Daher war ich grundsätzlich skeptisch, ob mir die Verfilmung gefallen würde. Ich bin ja eh kein großer Freund von Comicverfilmungen, einfach weil mir das Medium Comic besser gefällt als das Medium Film. Außerdem muß ich zu meiner großen Schande gestehen dass ich bis gestern keinen einzigen Film in 3D gesehen hatte, höchste Zeit also mal wieder ins Lichtspielhaus zu gehen.

Um es kurz zu machen, Das Geheimnis der Einhorn macht alles richtig. Herges Humor wurde glänzend eingefangen, ich habe Tränen gelacht. Der Film spielt auch schelmisch mit Idiomen aus dem Comic, etwa als Vögel Kapitän Haddocks Kopf nach einer Kollision umschwirren und sich dann als echte Exemplare einer Zoohandlung herausstellen. Wunderschön. Abenteuer gibt es auch im Überfluss und manche Actionszenen sind so überbordend daß ich tatsächlich in Versuchung bin mir den Film noch einmal im Kino anzusehen. Insbesondere die Verfolgungsjagd in Marokko und das Kranduell haben es mir sehr angetan. Die Qualität der Computergraphik ist dermaßen beeindruckend, ich habe am Anfang des Films minutenlang nur fasziniert auf die Haare der Charaktere gestarrt und mich gefragt ob wir bald das Ende des klassischen Films mit Schauspielern und Kulissen erleben werden. Der Cliffhanger am Schluß lässt auf einen nächsten Teil hoffen und das meine ich wirlich ernst, ich wünsche mir zahlreiche Fortsetzungen. In diesem Sinne: Hunderdtausend heulende und jaulende Höllenhunde, schaut euch diesen Film an ihr Troglodyten !

Aliens

Vor kurzem hab ich mir alle Alien(s) Filme hintereinander angesehen. Zum ersten Teil gibt es nicht so viel zu sagen, es ist halt der Klassiker. Trotz seines beträchtlichen Alters funktioniert er noch recht gut, wie ich finde. Lediglich einige Spezialeffekte wirken unfreiwillig komisch aber sei’s drum.

Der zweite Teil, Aliens ist in der langen Version mein Favorit der Reihe. Was für ein wunderbarer Actionstreifen, lediglich Newt das überlebende Balg nervt etwas. Die Charaktere, die kalte, erdrückende Stimmung, die Waffen und deren Geknatter, überhaupt die Kämpfe, es passt einfach alles. Da muss wohl bald mal wieder das gute alte Space Hulk ausgepackt werden um dem gepflegten Alienschnetzeln zu fröhnen. Es gab auch mal ein famoses Spiel auf dem C64 dazu, das bestand aus einer Sammlung von Minigames die einen den kompletten Film nachspielen liessen.

Alien 3 hatte ich schlechter in Erinnerung als er dann tatsächlich war aber besonders begeistert hat er mich dann trotzdem nicht. Die Charaktere sind alle farblos und Spannung kam auch keine auf. Warum versorgen sich die Exilanten nicht mit improvisierten Waffen ? Besonders albern fand ich die Szene in der das Alien aus dem geschmolzenen Blei hüpft. Dafür war das Ende dann ganz gut, auch wenn es etwas zu stark an Terminator 2 erinnert. Das wäre ein runder Abschluss der Trilogie gewesen und man hätte es dabei bewenden lassen sollen. Stattdessen kam dann der unsägliche vierte Teil.

Alien Resurrection schließlich ist einfach bloss eine Frechheit, ich musste ihn mir in mehrere Sitzungen ansehen, weil er mich so aufgeregt hat. Schon das Klonen von Ripley und dass ihre Erinnerungen mitgeklont werden ist dermassen idiotisch, das allein hat mir schon den ganzen Film versaut. Dazu dann das ständige Alienmuttergehabe, das Schnüffeln und das „ich kann sie hören/fühlen/spüren“ ist alles dermassen plump da sträuben sich mir die Nackenhaare und zwar nicht aus Grusel. Ausserdem wurden die Aliens viel zu lange und zu detailliert gezeigt, das nimmt ihnen vollkommen den Schrecken. Das Weltraumgesindel samt Winona Ryder fand ich ganz sympathisch, und es gibt ein paar witzige Klamauk Action Szenen aber im Großen und Ganzen ist das echt ein furchtbarer Film. Zugegeben, die Alien vs. Predator Filme sind noch schlechter.

Hollywood werkelt offenbar an einem Prequel, der vor dem ersten Teil spielen soll. Mal sehen ob das was wird…