Crippled Black Goblin

Die glorreichen Briten Cathedral gehören schon seit geraumer Zeit zum erlesenen Kreis der von mir favorisierten Stromgitarrenkapellen. Leider hat die Band zumindest ihre Live-Aktivitäten letztes Jahr eingestellt, es bleibt zu hoffen dass doch noch das ein oder andere Studioalbum auf die Welt losgelassen wird aber so wie es momentan aussieht ist Lee Dorrians Band Geschichte.

Da trifft es sich gut, dass deren Landsleute Orange Goblin etwas aus der vernebelten Stonerrock Ecke herausgekommen sind und ein gelungenes Doomrock Album veröffentlicht haben. Mein Lieblingsstück auf „A Eulogy for the Damned“ ist das gruselige „The Fog“, das durchaus auch von Cathedral stammen könnte.

Das zweite Album das bei mir derzeit auf Dauerrotation läuft ist „(Mankind) The crafty Ape“ von Crippled Black Phoenix. Die Band wird gerne als Postrock Supergroup bezeichnet, wobei Mastermind Justin Greaves (bekannt als Drummer von Elecric Wizard) beide Bezeichnungen falsch findet. Ich würde den Stil vielleicht als sphärischen, entspannten Ambientrock bezeichnen. Also nichts zum Mitsingen, eher launige Hintergrundbeschallung aber ausgesprochen virtuos fabriziert.

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Songs to test by

Portal 2 war mein liebstes Singleplayer Spiel des letzten Jahres, man spielt es in der Ego-Perspektive doch statt einem umfangreichen Waffenarsenal verfügt der Spieler bloss über die Portalkanone, mit der Portalein- und Ausgänge an Wänden und Böden erschaffen werden können. Damit gilt es dann mitunter recht komplexe dreidimensionale Rätsel zu lösen während man von GlaDOS, einer schwer gestörten künstlichen Intelligenz beschimpft wird. Ein brilliantes Spiel, das man unbedingt gespielt haben sollte.

Valve, der Hersteller von Portal 2 ist ja bekannt dafür seine Kunden mit kostenlosen Inhalten zu verwöhnen und so veröffentlichen sie auch hier ein Schmankerl erster Güte: den Soundtrack zum Spiel, passenderweise produziert von Aperture Science Psychoaccustics.

Es sind insgesamt 64 atmosphärische Tracks, aufgeteilt in 3 Alben. Die Musik ist elektronischer Natur und vermittelt eine äusserst intensive, düstere und beklemmende Stimmung daß sich dem Hörer unweigerlich die Nackenhaare aufrichten. Wenn man Portal 2 gespielt hat (was man wie erwähnt unbedingt getan haben sollte) werden zudem wohlige Erinnerungen an sterile Testräume geweckt. Herrlich.

No god innocent

Ein Spezl von mir ist Schlagwerker bei der Hardcoreband No god innocent, die Burschen veröffentlichen im März ihre zweite CD „nemesis“. Hier sind zwei Stücke zum vorabhören:

http://www.youtube.com/watch?v=z-NUkO8JkLM&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=ixheL2DuWRA&feature=related

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Helvetios

Die großartige schweizer Band Eluveitie hat ein neues Album am Start: Helvetios. Dargeboten wird Folkmetal, eine Mischung aus Death/Thrash/Blackmetal verfeinert mit den Klängen antiker keltischer Musikinstrumente.

Hier kommt auch gleich mein herbster Kritikpunkt: eines dieser altertümlichen Instrumente klingt als ob der Kopfhörer ein schnarrendes loses Teil hätte. Oder wie ein metallisches Insekt das sich links hinten im Ohrstöpsel eingenistet hat, furchtbar. Ich konnte das erst gar nicht für wahr halten und habe einen andern Kopfhörer ausprobiert, das nervige Störgeräusch war immer noch da. Was bei allen heidnischen Göttern haben sich die Musikanten dabei gedacht ?!

Wenn man über diesen Makel hinwegsieht, entpuppt sich Helvetios als wunderbares Machwerk irgendwo zwischen brachial und filigran. Die Texte sind teilweise auf Gallisch, was ich sehr ansprechend finde. Meist ist mir die Aussage eines Liedtextes herzlich egal, es gibt nicht viele Texter die wirklich etwas zu sagen haben, die Emotionen die durch den Klang der Stimme übertragen werden sind mir da weit wichtiger. Wobei Eluveitie sich bei Helvetios durchaus Mühe gegeben haben: es handelt sich um ein Konzeptalbum, das den Gallischen Krieg vertont.

Vielleicht kann man es so zusammenfassen: es gibt wohlfeile Melodeien und epische Hymnen im Angebot. Greift zu. Hier gibt es das offizielle Preview aufs Ohr:

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Beyond Magnetic

Metallica haben still und heimlich eine EP mit Stücken aus der Death Magnetic Studiozeit herausgebracht. Im Gegensatz zum Album sind die „neuen“ Songs allerdings nicht übersteuert abgemischt sondern klingen dankenswerterweise angenehm.

Das Material ist etwas schwächer als jenes auf Death Magnetic, logisch sonst hätte man es ja nicht aussortiert. Und mir geht es wie beim Album: es ist nicht schlecht was die Burschen da abliefern aber so richtig begeistern kann ich mich nicht so recht dafür. Was mir fehlt ist das Gefühl ein Stück unbedingt nochmal hören zu wollen. Um auch das Positive zu erwähnen: es gibt ein paar schöne Riffs, einige hörenswerte Soli und die EP kostet weniger als 4 Euronen.

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The Devil’s Blood

The Devil’s Blood aus den Niederlanden werden schon seit geraumer Zeit vom guten Götz im Rock Hard abgefeiert. Lange habe ich die Band trotz der Lobeshymnen ignoriert aber irgendwann hörte ich dann doch mal genauer rein und siehe da: die Teufelsblütler machen tatsächlich formidable Musik. Klassifizieren kann man diese wohl mit okkultem Retrorock, es gibt bislang 2 Alben mit voller Spielzeit: „The Time of no Time Evermore“ und „The Thousandfold Epicentre“ wobei mir das Erstere besser gefallen hat, schlicht weil es die griffigeren Songs enthält (und natürlich weil man die alten Sachen immer besser finden muss als das neue Zeug).

Live tritt die Gruppe blutverschmiert auf und der Texter behauptete die Lyrics nicht selbst zu schreiben sondern von sinistren Mächten eingeflüstert zu bekommen. Bei so etwas fällt es mir immer ein bisschen schwer die Musiker ernst zu nehmen, aber so richtig stört es mich dann auch nicht schließlich ist das Satanistenimage deutlich weniger absurd als sich mit Fellunterhosen als Fantasykrieger darzustellen. Da ist man schon einiges gewohnt als Liebhaber metallischer Klänge.

The Devil’s Blood machen feine Musik, aber die Könige des Okkultrock bleiben für mich immer noch Blood Ceremony.

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Svartir Sandar

Svartir Sandar ist das neueste Album von der isländischen Band Sólstafir. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es auf dem Werk darum die Verzweiflung zu vertonen die man verspürt wenn man einsam durch die verschneiten Eislandschaften Islands wandert, was den Musikern durchaus gelingt. Als Genre würde ich Easy-Listening-Doom vorschlagen, es geht recht gemütlich zur Sache und das überwiegend instrumental. Gesungen wird auf Isländisch und das mehr oder weniger clean, wovon die Texte handeln kann ich also nicht sagen. Es ist aber offenbar recht traurig was der Sänger zu erzählen hat. Wer einen melancholischen Soundtrack für die beschauliche Weihnachtszeit sucht, sollte sich Svartir Sandar auf den Wunschzettel packen. Meine Empfehlung: wenn es draussen bitterkalt ist, legt euch mit einer Wärmflasche, einem guten Comic und einem Glas Rotwein ins Bett und hört dabei Sólstafir. Vielleicht zur Sicherheit noch die Nummer der Telefonseelsorge bereithalten.

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Th1rt3en

Die erste Erkenntnis, die das neue Megadeth Album liefert ist daß 1377speak offenbar im Mainstream angekommen ist.

Die Mannen um Herrn Mustaine humpeln mit lauen Midtemponummern durch das neue Album und mir ergeht es wie bei United Abominations und Endgame: die meisten Songs gefallen mir schlichtweg nicht. Technisch ist alles gut dargeboten und die Produktion ist auch tadellos, aber besonders viel Inspiration scheint beim Komponieren nicht vorhanden gewesen zu sein.

Gefallen haben mir halbwegs Public Enemy No. 1, We the people und vielleicht noch Black Swan aber den traurigen Rest konnte ich mir nicht einmal schönhören. Es ist traurig, aber Megadeth ist für mich damit genauso irrelevant geworden wie Metallica deren Death Magnetic zwar um Längen besser als die Werke davor war aber trotzdem finde ich keinen einzigen Song darauf der mir wirklich gut gefällt. Alles nur mittelmäßige Standardware.

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