Der ganz normale Magic Wahnsinn

In Spielwarengeschäften gibt es ja neben „Modellbau“ und „Holzspielzeug“ diese Abteilung „Beschäftigung“. Da findet sich dann beispielsweise ein Stickerei-Starter-Set oder Malen nach Zahlen, was jetzt erst mal eher nach Arbeit als nach Spielzeug klingt. Aber wie man an Candy Crush und Tetris sehen kann liebt unser Gehirn es einfach Dinge zu sortieren und Muster zu erkennen. Eigentlich müsste Magic auch hier stehen.

Das halbe Wochende habe ich Booster aufgerumpft, das Artwork genossen, Regeltexte gelesen und natürlich das beste: Karten sortiert. Mit Erscheinen von Shadows over Innistrad rotiert der Khans of Tarkir Block aus der Liste der erlaubten Sets für das Standardformat heraus, also mussten all diese Karten in die Modern Sammlung verfrachtet werden. Dazu dann natürlich noch alle überzähligen Neuzugänge entsorgen, die seltensten Exemplare schon mal eintüten und ausbaldovern welche Lücken noch via eBay zu stopfen sind (ich bemühe mich in jedem Set alle Planeswalker mindestens ein mal zu haben und alle Doppelländer komplett, also vier mal).

Und der absolute Höhepunkt kommt erst noch: aus all den neuen garstigen Zaubersprüchen bastel ich mir jetzt mein nächstes Deck, was mir fast besser gefällt als das eigentliche Zocken. Hier noch die Ausbeute aus 2 Displays und einem Fatpack, am meisten gefreut habe ich mich über Jace, Nahiri und vor allem den glorreichen Frosch !

shadows_over_innistrad

Schneller wäre es natürlich gewesen wenn ich nicht zwischendurch ständig Magic Duels am Computer gedaddelt hätte. Das Spiel habe ich lange Zeit gemieden weil die Reviews so schlecht waren, aber das liegt vor allem an den Unzulänglichkeiten die es nach dem Release hatte, mittlerweile funktioniert alles zufriedenstellend sogar 2 vs 2. Zudem ist es erst mal kostenlos, wenn man das Tutorial und die Kampagne spielt und dann fleissig die täglichen Questen abarbeitet kommt man auch ohne Unsummen in virtuelle Booster zu investieren zu einer hinreichend üppigen Sammlung. Ich find’s gelungen.

magic_duels

Dann mag ich noch diese App recht gern, das ist eine Datenbak mit allen Karten die es gibt, zum Suchen und Stöbern.

Und das beste zuletzt: wenn man in der realen Welt Turniere spielt und bei Wizards of the Coast registriert ist, kann man auf deren Seite eine Historie aller Spiele sehen an denen man beteiligt war und es gibt etliche Achievements zu erlangen. Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wie sagte Camus: wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

Shadows over Innistrad / Prerelease / Two Headed Giant

Der Sherpa und ich haben heute im Shadows over Innistrad Prerelease Turnier Seite an Seite gefochten und uns recht wacker geschlagen – dafür dass das unser Debut war (ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage -> Platz 8 von 19 :-). Bei diesem Format bekommt man 12 Booster der Edition die erst nächsten Freitag herauskommt, daraus bastelt man sich 2 Decks mit je 40 Karten und dann spielt man einige Runden 2 vs 2.

Die Karten waren auf deutsch und teilweise schon sehr ulkig benannt, „Ranzige Ratten“ beispielsweise. Wir hatten ein Zombie- und ein Werwolfdeck, wobei die Lycantrophen sich kein einziges mal verwandelt haben, das geht im Duell vermutlich besser. Zu schaffen hat uns so ein 4/4 Engel gemacht, der mit flash erscheint und alle befreundeten Kreaturen unverwundbar macht. Sehr unangenehm. Und natürlich das Planeswalkergesindel.

Was ich bisher von Shadow over Innistrad gesehen habe gefällt mir sehr, es gibt dutzende Karten die beidseitig bedruckt sind und die hin- und hergewendet werden können um sich zu verwandeln. Einen neuen Mechanismus finde ich auch fein: Delirium, bei dem man Vorteile bekommt wenn man Karten von 4 unterschiedlichen Typen im Friedhof liegen hat. Menace (Nebeneffekte beim ablegen von Karten) ist auch spannend und es gibt noch eine Funktion bei der man „Hinweise“ sammelt und damit Karten ziehen kann. Ach ja, thematisch geht es darum dass rund um Innistrad etwas im Argen ist und es gilt herauszufinden was das wohl sein mag, dafür stehen diese „Hinweise“. Der Zendikar Block hat mich jedenfalls deutlich weniger begeistert und ich freu mich schon auf das muntere Packerlaufreissen am Freitag.

thgprerelease

Dazu passend dann auch das Nerdshirt des Monats, wobei mich etwas wurmt dass die Reihenfolge der Farben nicht passt: grün und weiss sind vertauscht.

magic

The Love of Hopeless Causes

The Love of Hopeless CausesFerienzeit ist Pinselzeit ! Das ist das Cover von The Love of Hopeless Causes von New Model Army, das zu meinen Allzeitfavoriten zählt. Hier bin ich mal nicht besonders akribisch zu Werke gegangen, dementsprechend schnell war es dann auch fertig :-)

You screamed give us Liberty or give us Death
Now you’ve got both, what do you want next ?

Baroness

baroness

Gestern waren die begabten Herren von Baroness mal wieder in der Stadt und haben Euphorie und Glücksseeligkeit verbreitet. Merci an Shpongle für die schicken Fotos.

Baroness

Veröffentlicht unter Musik

Ein paar schöne Artikel

Wer sich zum hoffnungslosen Kampf gegen das Ende des Journalismus berufen fühlt, der sei auf folgende exzellente (auf Papier gedruckte) Artikel hingewiesen: in der neuen Geo Epoche Europa nach dem Krieg ist ein rührender Text über Wolfskinder, die nach dem Ende des 2. Weltkriegs ohne Erwachsene in den Wäldern aufwuchsen. In #5 von Stern Crime findet sich die launige Geschichte der Rentnergang die letztes Jahr in London nach Oceans Eleven Manier massenweise Schliessfächer ausgeräumt hat. Und in der aktuellen Visions erklärt der Sänger von Nada Surf einem gedachten Ausserirdischen was Musik ist, absolut großartig.

Prognosen Wettsite

Jemand sollte eine Website bauen, bei der man Zukunftsprognosen teilen und darauf wetten kann wann sie eintreten. So etwas wie: eine künstliche Intelligenz besiegt den weltbesten menschlichen Go-Spieler. Zu gewinnen gibt es kein Geld sondern Punkte die einen aufsteigen lassen, mit Ranglisten und Statistiken. Zu jeder Prognose gibt es natürlich umfassende Diskussionen und bei Eintreten des Ereignisses wird es mit einem Moderationsprozess geschlossen und Punkte werden verteilt. In erster Linie soll das ein Spiel sein, das unterhält aber gleichzeitig erlaubt es einen Blick in die Zukunft und wann und wie wahrscheinlich Ereignisse eintreffen werden.

Ich lege mal mit 3 Prognosen vor:

Ende 2016 / Anfang 2017: erster Todesfall verursacht druch virtuelle Realität und anschliessende erbitterte Diskussionen wie bei den Egoshootern. Ich meine damit beispielsweise jemanden der mit einer Oculus Rift eine Achterbahnsimulation ansieht, vom Sessel stürzt und sich dabei das Genick bricht.

Sommer 2018: Einbruchserie mittels Drohnen. Eine Bande fährt mit einem Kleinlaster vor Häuser in wohlhabenden Gegenden, das Dach des Fahrzeugs öffnet sich und es schwirren einige Quadkopter heraus, schlagen ein Fenster im oberen Stockwerk ein und transportieren alles ab was sie tragen können.

Winter 2020: Es sehen sich mehr Zuschauer das Dota 2 International an als die Tour de France und berichtet wird darüber in der eSport Rubrik der Sportschau.

Smoothiemassaker, feiner Rock und die dunkle Seite von Netflix

Aufgrund eines Anfalls von Gesundheitsaposteltum habe ich mir so einen Smoothiemixer rausgelassen und seitdem zerhäcksel ich mit großem Enthusiasmus stattliche Mengen Obst. Rezepte ignoriere ich erst einmal bis mein Forscherdrang befriedigt ist, meine ersten Versuche waren: Zitrone & Blutorange auspressen und Physalis, Kiwi, Apfel, Banane kleinschnippeln und mixen. Das Ergebnis sah gar nicht so unappetitlich aus wie befürchtet, mundete überraschenderweise auch aber die Konsistenz war eher in Richtung Apfelmus. Und unten im Glas sammelte sich der Saft, da gibt es noch Optimierungsbedarf. Mal sehen wie die Experimente mit Mango und Joghurt ausgehen. Bislang bin ich begeistert, vor allem weil das Ding leicht zu säubern ist. Allerdings ist der Aufwand beinahe genauso groß wie wenn man einen Obstsalat macht.

smoothiemassaker

Nachdem auch die Lauscher gefüttert werden wollen, hier noch die 3 Alben die mir dieses Wochenende versüssen: erst einmal das Debutalbum von Wolfmother, breitbeiniger Retrorock mit Orgel und satten Grooves der sich irgendwie 10 Jahre lang an mir vorbeigeschummelt hat. Dann wäre da noch Repeat until Death, die neue Veröffentlichung von Bombus. Sehr fokussiert und viel eingängiger als die Alben zuvor, ein bisschen wie eine entspanntere Version von Mastodon. Die Krönung ist allerdings Higher Power von The Dirty Nil, die Kanadier zocken irgendwas zwischen Hardcore, Punk und Grunge. Extrem eingängig und gleichzeitig ausgesprochen ungewöhnlich, etwas Fugazi ist da sicher in der DNA.

Bei Netflix ist dagegen nach 3 Monaten ein wenig der Lack abgegangen, das meiste das mich interessiert habe ich schon weggeglotzt und so wahnsinnig viel ist nicht mehr übrig. Was aber wirklich nervt ist dass Dr. Who Ende des Monats nicht mehr verfügbar ist. Das ärgert mich doch sehr weil ich jetzt bei dem ganzen Angebot das Gefühl habe dass es jederzeit verschwinden kann und dann kann ich vielleicht eine Serie nicht komplett sehen. Sehr unangenehm.

Nun doch wieder CS:GO und Dota 2

Eigentlich liegen mir Shooter wie Dirty Bomb ja eher, wo man wild um den Gegner herumhüpft und zwischendrin mal einen Schuss abgibt. Aber man wird ja nicht jünger und diese hektischen Mausbewegungen verursachen bei mir tatsächlich unangenehme Abnutzungserscheinungen. Deshalb und weil ich mir ständig Counterstrike Turniere auf Youtube ansehe bin ich nun doch wieder beim populärsten Ballerspiel gelandet. Irgendwann stört einen der ruppige Umgangston nicht mehr (cyka blyat !) und dank der neuen Operation Wildfire Erweiterung gibt es endlich Abwechslung zum ewigen Dust 2.

Ausserdem habe ich mir eine Mannschaft ausgesucht der ich zujuble: Fnatic, die nicht nur hervorragende Einzelspieler haben sondern als Team perfekt harmonieren und deshalb auch ständig gewinnen. Diese Wochende gibt es übrigens ein Turnier in Katowice. Shirts gab es leider nur diese Trikots, deshalb habe ich mir ein Käppi rausgelassen:

fnaticUnd dann bin ich wieder bei Dota 2 eingestiegen, bei meiner letzten Begegnung mit dem Spiel habe ich absolut nichts gerissen, umso erstaunlicher fand ich dass es mir jetzt plötzlich gelungen ist das Spiel zu begreifen. Ich habe nicht die geringste Idee woran das liegt dass es jetzt plötzlich läuft, vielleicht weil mir schlechtere Gegner zugewürfelt werden ? Mein Lieblingsheld ist gerade der Bloodseeker, der hat eine extrem garstige Fähigkeit die man auf einen Gegner zaubert und der bekommt Schaden wenn er sich bewegt. Das ist für das Opfer sehr unangenehm weil man ja intuitiv immer flieht wenn man angegriffen wird, stehen bleiben ist meist fatal aber das ist das einzige was hier hilft. Sehr spassig.