Des Hobbits letzter Teil

Natürlich kann man auch dem letzten Teil der Hobbit Trilogie wieder vorwerfen dass er diese Mischung aus Computerspiel- und Making-of-Optik hat, oder dass Peter Jackson die Romanvorlage unnötig aufgebläht hat oder dass die hehre Highfantasy Atmosphäre durch die absurden Actionszenen verwässert wird. Man kann aber auch einfach Spass daran haben und dem Kritiker wohlfeil entgegnen: Deine Mutter zieht Katapulte nach Isengard !

Ich jedenfalls hatte einen phantastischen Kinoabend und fand sogar die 14.50 € Eintritt akzeptabel angesichts der Tatsache dass ich 2 1/2 Stunden bestens unterhalten wurde. Die 45 Minuten Kinowerbung nervt allerdings wie eh und jeh.

Am besten haben mir die Reittiere gefallen, allen voran das Reitschwein, dicht gefolgt vom Hirsch und nicht zu vergessen die Gemsen oder was auch immer die Zwerge bestiegen haben um den Berg zu erklimmen. Glorreich war auch Thorins Kampf auf dem Eis und natürlich die obligatorischen Legolas Stunts. Um es in eBay-Sprech zu sagen: alles bestens, gerne wieder !

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The Black Box und BAD_COMMAND

Neulich bin ich beim Stöbern nach interessanter elektronischer Musik auf Aivi & Surasshu gestossen, angezogen hat mich zunächst einmal das Cover im Stil frankobelgischer Comics und die Tatsache dass zum Album noch eine Bildergeschichte dargeboten wird. Letztere fand ich nicht so richtig lesenswert aber die Musik ist dafür umso spannender: Jazziges Piano trifft auf Chiptunes ! So stelle ich mir die Hintergrundbeschallung einer Bar auf einer Mondbasis vor.

Und um den Kreislauf danach wieder in Schwung zu bekommen empfehle ich BAD_COMMAND von Bandetto. Ein fröhliches Breakcore / Gabber Album das müde Knochen durchschüttelt und zum hektischen Zappeln anregt. Übrigens, der perfekte Ort um diese Art Musik zu hören ist meines Erachtens nach eine Hüpfburg.

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Die drei ??? Adventskalender

Drei Fragezeichen AdventskalenderDiesem Adventskalender konnte ich nicht widerstehen: Rätsel im Gespensterschloss ! Ich hatte ja keine Ahnung dass neben Überraschungseier- und Bayernloskalendern auch noch welche für Nerds gibt. Und so funktioniert er: jeden Tag gilt es ein Rätsel zu lösen um das richtige Türchen herauszufinden. Dahinter erwartet den geneigten Juniordetektiv (oder den alternden Nerd) ein Gimmick das vermutlich nicht nur Selbstzweck ist sondern auch beim Lösen zukünftiger Aufgaben hilft (zumindest würde ich mir das wünschen).

Gerade habe ich das erste Fach geöffnet und im Inneren eine bedruckte schwarze Plastikfolie gefunden. Mein erster Gedanke war „Oh, ein Drei Fragezeichen Müllbeutel ?! Um darin den ganzen Kruscht zu entsorgen der hinter den 23 restlichen Türchen steckt ?!„. Bei genaurem Hinsehen entpuppte es sich aber als Absperrband zum Sichern von Tatorten:

Detektive im EinsatzWunderbar ! Ich kann’s kaum erwarten die restlichen Gimmicks auszupacken 8-)

Braunschlag

David Schalko, der uns schon den Aufschneider brachte, hat mit Braunschlag eine 8-teilige Serie abgeliefert die einen so starken Sog hat dass zumindest ich mich nicht davon losreissen konnte bis das Finale erreicht war.

Die namensgebenden Gemeinde an der tschechischen Grenze ist wegen einiger dubioser Geschäfte pleite worauf der Bürgermeister und sein Spezl der Diskothekenbetreiber eine Marienerscheinung fingieren um solvente Pilger in den Ort zu locken. Fast hat es den Anschein als ob der Coup höhere Mächte verärgert hat, denn fortan stürzt eine Katastrophe nach der anderen auf Braunschlag ein.

Fast alle Protagonisten sprechen starken Dialekt, so dass es Nordlichter vermutlich schwer haben werden den Dialogen zu folgen. Wer aber mit der Gnade der südlichen Geburt gesegnet ist, den erwartet eine bizarr lustige und gleichzeitig tragische Geschichte in der man nebenbei man noch einige derbe Sprachschnipsel aus der Alpenrepublik lernt. Kurzum: Braunschlag ist Pflichtprogramm für Freunde von skurillem schwarzen Humor.

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Tabs sind doof

Gestern war meine Geduld endgültig am Ende, aber ich fange mal von vorne an.

Seit fast 2 Jahren versuche ich mich in der Smartphone / Tablett Welt zurechtzufinden, mit recht durchwachsenem Erfolg. Schon beim Handy nervt mich die verkrüppelte Bedienung, aber in der Ubahn, im Urlaub oder nachts im Wald beim Geocachen bin ich so froh Internet zu haben dass ich darüberhinwegsehen kann. Mein Tab allerdings benutze ich ausschliesslich im Bett um Filme und Youtube Videos anzusehen, ein bisschen zu surfen und vielleicht auch mal ein wenig zu zocken.

Filme ansehen geht ganz gut, solange sie unter 2 GB sind wegen der Beschränkung durch das Filesystem. Ab und zu gibt es Probleme mit ausgefallenen Codecs und wenn die Video App beschliesst dass es Zeit zum Updaten ist, dann wird der Film jäh unterbrochen um den Videoplayer zu patchen. Dazu hatte ich noch die kleine Unannehmlichkeit dass bei meinem Tab das Ladekabel unten anzuschliessen ist, da dreht man dann einfach das Gerät um 180° um enttäuscht festzustellen dass der Stereoton davon unbeeindruckt ist und links und rechts vertauscht ist. Aber darüber könnte man hinwegsehen.

Was mich allerdings rasend macht ist dass die Bedienung im Allgemeinen so unfassbar umständlich und unintuitiv ist, vor allem beim Surfen fällt das auf: wenn man mit einem mobilen Browser unterwegs ist fühlt es sich an als ob man Schnürsenkel zubände während man Boxhandschuhe trägt. Besonderer Dank gebührt an dieser Stelle allen Webseitenbetreibern die mir statt der normalen Ansicht eine kastrierte Mobilversion aufzwingen, die nur einen Bruchteil der Funktionalität liefert bei gleichzeitigem Designdesaster. Wenn man dann noch probiert einen Text zu kopieren und anderswo einzufügen verliert man jeden Spass am Gerät.

Die Touchscreensteuerung an sich ist ja schon ein Elend, weil man ständig die Griffel zwischen Auge und Bildschirm hat. Zudem kann ich Fingertapser nicht leiden und bin daher ständig am Putzen. Sehr irritierend finde ich auch dass mein Tab sich wie ein Telefon verhält: es jammert wenn es nicht genug Saft hat und es jammert wenn es fertig geladen ist was besonders unangenehm ist wenn es nachts um halb 3 auf dem Nachtkästchen passiert. Bei einem Telefon verstehe ich das, denn man will ja erreichbar sein, aber bei einem Tablett ?

Solches Fehverhalten abzustellen ist nicht trivial bis unmöglich weil man nicht die völlige Kontrolle über das Gerät besitzt (es sei denn man investiert viel Zeit und Geduld um es zu „rooten“ und verliert damit vermutlich jeglichen Garantieanspruch). Ich habe beispielsweise versucht dem elenden Stück Plastik das Vibrieren abzugewöhnen, ohne Erfolg denn einige Apps halten sich einfach nicht daran was ich konfiguriere (dabei ausgerechnet eine die von Google kommt). Es ist kein schönes Gefühl wenn man nicht Herr seiner eigenen Hardware ist.

Gestern kam dann das endgültige Desaster: ich hatte entdeckt dass es im Appstore auch Point & Click Adventures gab und mir Baphomets Fluch gezogen. Eine Zeit lang spielte es sich ganz okay wenn man davon absieht dass es wegen des Berührbildschirms nicht möglich ist die Szenerie mit dem Mauszeiger zu erkunden was zumindest für mich ein wichtiger Aspekt bei dieser Art von Computerspiel ist. Nachdem ich gut ein Drittel durchgespielt hatte kam ich an eine Stelle die etwas interaktiver war (ein NPC lief durch das Bild), das war offenbar zuviel verlangt und die App stürzte regelmässig ab. Ich dachte wirklich wir hätten so etwas seit der Computersteinzeit hinter uns gelassen.

Fazit: ich stelle jetzt mein Tab auf eBay und nutze wieder ein herkömmliches Laptop auf der Couch und im Schlafzimmer. Ist besser für den Blutdruck.

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Nerdshirts des Monats

Keep Calm Ripley'sDie Londonbilder werden noch ein Weilchen auf sich warten lassen, hier schon mal die obligatorischen Nerdshirts. Ripley’s kann ich sehr empfehlen, das ist so eine Mischung aus Freakshow und modernem Kuriositätenkabinett. Sehr unterhaltsam.

Rainbow Nerds

Rainbow NerdsIch bin gerade aus Londinium zurückgekehrt, es war natürlich grandios aber auch unfassbar anstrengend. Demnächst mehr dazu, hier aber schon mal als kleinen Vorgeschmack die Rainbow Nerds 8-)

Manchmal muss es halt das Brett sein

Um nicht zum Emo zu verkommen lausche ich gerade Deathless von Revocation, einem technischen Thrashalbum der Meisterklasse. Generell mag ich erdige, warme Produktionen ja lieber aber zu dieser Art der Musik passt der klinisch sterile Klang einfach perfekt. Es gibt rhythmische Kabinettstückchen, komplexe Riffs und herzhafte Soli wobei die Songs immer nachvollziehbar bleiben. Brachial, präzise und mitten in die Fresse.

Ausserdem kann ich Back from the Abyss von Orange Goblin sehr empfehlen, das Album hätte ich mir ungehört auch in Zeiten gekauft in denen man lediglich nach Coverartwork (Astronautenleiche auf einem Asteroiden) und Songtiteln (The Shadow over Innsmouth, Bloodzilla) entschied was im Beutel landet. Wer dennoch wissen mag was ihn erwartet: entspannter Stonerrock mit Motörhead Verneigung, gurgeligem Gesang und einmal sogar ein Bathory-Gedächtnis-Chor.

Und dann wäre da noch das selbstbetitelte Debutalbum von Death Penalty, grooviger Doom der Marke Cathedral was nicht verblüffend ist weil der Riffgott Gaz Jennings hier das Sägewerk bedient. An die Stimme der Sängerin musste ich mich erst etwas gewöhnen weil ich ständig auf Lee Dorrians kauzigen Gesang wartete aber nach ein paar Durchläufen war ich am Haken.

Zuletzt noch ein etwas älteres Album zum Stimmungsaufhellen: Titles von Red City Radio, die ein bisschen nach Social Distortion klingen aber ohne die unsäglichen Gospelchöre und dafür mit Reibeisenstimme die zum Mitgrölen animiert (I was dead asleep and I was dreaming of Barcelona). Herrlich.

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