R.I.P. Dreiauge

Nachdem er alle anderen Aquariumsbewohner bis auf einen einsamen Feenkrebs vertilgt hatte und ausgewachsen war habe ich ihm einen Sandhaufen zum wühlen spendiert. Der hat ihm wohl auch recht gut gefallen, jedenfalls hat er sich ausgiebig damit beschäftigt dort herumzugraben. Heute früh lag er dann reglos am Boden, an was das kleine Ungeheuer verstorben ist kann ich nicht sagen. Ich habe den Temperatursturz im Verdacht, oder zu viel Futter. Oder zu wenig. Bei der Obduktion (kleiner Scherz) war er ohne die Geisseln etwa 3 cm gross und könnte glatt als Zerg durchgehen.

Die Vermessung des Triops Das Experiment war spassig und interessant aber was mir echt zuwieder war, war der Gestank des Futters – dieser räudige Muff den man aus der Fischabteilung des Tiergeschäfts kennt. Bah. Ein Aquaristikfan wird aus mir jedenfalls sicher nicht. Ich fand auch das Heftchen das dem Set beilag wenig informativ, ich mag es beispielsweise nicht wenn man mir Anweisungen gibt ohne den Sinn dahinter zu erklären. Und gerade wenn man das als „pädagogisch wertvoll“ vermarkten will, sollte man doch auch ein bisserl mehr Informationen über das Getier dazupacken und wenn es nur aus der Wikipedia kopiert ist. Dafür war das Becken gross genug dimensioniert, das Plastikzubehör hat seinen Zweck erfüllt und letztendlich hat ja alles funktioniert – bloss nicht besonders lange. Daumen hoch also meinerseits für das Set.

Dreiauge

Diesen Sommer galt es einen unverzeihbaren Makel in meiner Nerdlaufbahn auszumerzen, denn obwohl ich leidenschaftlich Yps las hatte ich nie Urzeitkrebse. Dementsprechend habe ich mir gleich das Triops Maxi de Luxe rausgelassen, mit einem ansehlichen Becken und allerlei obskurer Gerätschaft.

Das Tiops Set

Und das macht man damit: das Becken wird mit destilliertem Wasser gefüllt, man schüttet eine Mischung aus Futter und Eiern hinein die etwas wie Tabak aussieht, hält die Temperatur um die 25° (was im Sommer völlig unproblematisch ist) und wartet darauf dass Leben entsteht. Ein paar Tage später habe ich dann tatsächlich Bewegung gesehen: ein paar Wasserflöhe die erratisch herumhüpfen, etwa ein Dutzend Feenkrebse (das sind die Urzeitkrebse bzw. Sea Monkeys) und ein einzelner Triops den ich erst recht spät entdeckt habe weil er im Gegensatz zu den restlichen Bewohnern am liebsten am Boden herumwuselt statt umherzuschwimmen. Aber schon ein paar Tage später war er nicht mehr zu übersehen, ein Koloss im Vergleich zum Rest (etwa 2,5 cm derzeit) und er wächst weiter.

triops2

Die meiste Zeit verbringt der Triops damit Dinge am Boden herumzuwirbeln oder aus dem Becken zu starren, manchmal macht er Unterwasserakrobatik und ab und zu habe ich das Gefühl er versucht aus dem Aquarium zu klettern. Alles jedenfalls deutlich spektakulärer als die Feenkrebse, da bin ich ja fast froh dass ich diese Yps Urzeitkrebse nie hatte.

Geheimdienste – Die Geschichte der Spionage

Wenn ihr euch für Schlapphüte und deren Umtriebe interessiert, könnte das neue Geo Epoche Heft etwas für euch sein. In Geheimdienste ist die Geschichte der Spionage in knapp 200 Seiten äusserst lesenswert aufbereitet, wobei die Missetaten der NSA dankenswerterweise nur knapp abgehandelt werden, dafür erfährt man etliches darüber was andere Dienste (mutmasslich und ab und zu sogar belegt) im Lauf der Jahrhunderte so abscheuliches getrieben haben.

Natürlich kommt auch die Enigma vor und allerlei andere kryptographische Errungenschaften und darüber hinaus werden einige höchst amüsante Anekdoten erzählt, am besten fand ich dass Alan Turing im Sommer immer mit Gasmaske geradelt ist weil er panische Angst vor Heuschnupfen hatte. Das kann ich absolut nachvollziehen *nies* *Augen reib*. Den Preis von 10 € finde ich völlig gerechtfertigt, vor allem weil keine Werbung in dem Heft ist.

Dreifach Gute-Laune-Musik für den Sommer

Die Poppunker Masked Intruder haben mit M.I. einen fluffigen Nachfolger ihres Debüts rausgehauen, der leider nicht ganz so reich an Hits ist wie das Vorgängeralbum aber trotzdem noch genug zuckersüsse Melodien enthält um als veritabler Stimmungsaufheller durchzugehen.

Dann gibt es noch ein neues Album von Me first and the Gimme Gimmes, diesmal punkisieren die Allstars um Fat Mike allerlei Liedgut berühmter Diven. Mir gefallen zwar bloss so etwa die Hälfte der Stücke, aber vor allem I will survive und Karma Chameleon (da wurde Boy George kurzerhand divanisiert ;-) versprühen dermassen gute Stimmung dass es ein wahre Freude ist.

Und wo ich gerade bei Fat Wreck Chords stöberte, habe ich mir noch einen älteren Teenage Bottlerocket Langspieler rausgelassen, und zwar They came from the Shadows von 2009 das mit seinen unbeschwerten Drei-Akkord-Stücken wunderbar zu den anderen beiden Alben passt. Jetzt muss es nur noch aufhören zu regnen…

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XCom – Enemy Unknown

Bei XCom – Enemy Unknown habe ich aus Zauderhaftigkeit ein unschlagbares Steam Angebot verpasst und musste dann grummelnd 20 € für das Spiel abdrücken, wobei ich aber zugeben muss dass es den Preis absolut wert ist.

Wie schon bei den Vorgängern wird die Erde von ausserirdischen Invasoren bedroht und die XCom Organisation schickt sich an den Extraterrestrischen den Garaus zu bereiten. Dazu forscht und bastelt man in einem Strategiemodus an seiner Basis herum, wobei ich den Eindruck hatte dass man hier nicht wirklich etwas falsch machen kann. Das eigentliche Spiel sind dann einzelne Missionen die man im taktischen Modus rundenbasiert mit einem Trupp von 6 Soldaten absolviert.

xcom

Ich fand das Spiel ausgezeichnet, auch wenn es ein paar kleinere Bugs hatte, mit etwa 25 Stunden für meinen Geschmack ein wenig zu kurz ausfiel und obendrein deutlich schwerer hätte sein können.

Mein Standardtrupp bestand aus 2 Scharfschützen die allein schon so viele Gegner ausschalteten dass der Rest ein wenig unterbeschäftigt war. Dazu hatte ich noch 2 Sturmeinheiten, die sich unfassbar weit über das Spielfeld bewegen konnten, nach dem Sprinten noch feuern durften (mit praktisch garantierten kritischen Treffern) und mit Titanenrüstung und Chitinpanzer quasi unsterblich waren. Mein Feldarzt hatte nicht viel zu tun, wobei ich zugeben muss dass ich bei Verlusten stets einen alten Spielstand geladen habe. Und zuletzt noch ein Soldat mit schwerer Waffe, der zwar nicht viel zum Sieg beitrug dafür aber für gefällige Explosionen sorgte. Die größte Gemeinheit aber war ein Gegenstand der eine zusätzliche Sichtquelle bot, diesen warf man einfach in eine Gegend in der man Ausserirdische vermutet und dezimierte diese dann mit Raketen und Granaten ohne dass sie reagieren konnten, sie verschanzten sich nicht einmal weil sie spieltechnisch noch nicht entdeckt worden waren.

Cosmic Rocket

Vor kurzem waren wir in der Flugwerft des Deutschen Museums und wie es Sitte ist, gab es auch hier einen kleinen Laden mit allerlei Tand für den geneigten Luftfahrtaffectionado. Zum grössten Teil wurden Flugzeugmodelle in allerlei Ausprägungen feilgeboten aber dazwischen hab ich die Cosmic Rocket entdeckt, eine kleine Plastikrakete die man einer Mischung aus Backpulver und Essig (-> CO2) in den Himmel jagen kann und ich kann an so etwas ja nur schwer vorbei gehen…

Cosmic Rocket

Am Sonntag haben wir die Rakete dann einmal ausprobiert, der erste Versuch hat geklappt aber statt der versprochenen 15 Meter kamen wir gerade mal auf etwa die Hälfte. Die weiteren Teststarts gingen dann ganz in die Hose. Trotzdem war’s witzig und ich denke ich werde das noch einmal mit Kaiser Natron und Essig Essenz probieren. Bei Amazon kostet das Experiment übrigens nur etwa die Hälfte verglichen mit dem Museumsladen, aber da hege ich keine Groll weil der Profit ja einem guten Zweck zukommt.

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Solstice

Letztes Jahr haben Solstice nach 15 Jahren Ruhepause eine EP namens Death’s Crown is Victory veröffentlicht, und die hat mich ziemlich weggeblasen. Die Briten spielen düsteren Epic Doom, allerdings nicht so sakral wie Candlemass sondern eher heroisch wie einst Bathory. Besonders angetan hat es mir der aktuelle Sänger, der samtig und theatralisch lamentiert ohne dem Kitsch anheim zu fallen, was ein ziemliches Kunststück ist.

Nachdem ich so begeistert war habe ich mir Halcyon besorgt, und beim durchlesen der Titel blieb ich beim letzten hängen und dachte mir: „Gloves of Metal“, na das klingt aber schon sehr klischeebeladen. Stellt sich heraus, das ist ein Coversong und das Original stammt von Manowar :-) Den musste ich dann flugs löschen, zusammen mit dem ersten Stück – ich bin schlicht kein großer Freund von Intros. Was übrig blieb war eine gute Viertelstunde großartiger Schwermut. Also habe ich mir noch die beiden Langspieler herausgelassen (leider beide mit ein paar Durchhängern, aber dennoch sehr gefällig) und noch das lässige Shirt hier:

Solstice Shirt

Und dann bekomme ich heute ein Päckchen von der königlichen Post und als Zugabe zum Shirt war die neuste EP als Kassette enthalten (das ist so retro, ich habe schon seit über 20 Jahren keine Abspielmöglichkeit mehr) und dazu noch eine Hand voll Buttons. Da ist man doch ausgesprochen gerne Fan wenn man so umschmeichelt wird. Feiner Zug.

Solstice Goodies