Cockneys vs Zombies

Zur Zeit findet das Fantasy Film Fest statt, ich bin ja nicht der größte Kinogänger aber ab und zu zieht es mich dann doch in ein Lichtspielhaus wenn ein unwiederstehlicher Genrefilm gezeigt wird wie etwa Cockneys vs Zombies. Um gute Plätze zu ergattern war ich am Tag an dem der Vorverkauf begann pünktlich vor Ort, aber wohl nicht pünktlich genug denn vor mir hatte sich schon eine stattliche Anzahl Cineasten eingefunden. Nach etwas über einer Stunde Wartezeit habe ich dann 2 Tickets erstanden, wie gewünscht auf dem Balkon – da fühlt man sich schon recht aristokratisch erhaben so weit über dem Pöbel im Saal unten ;-)

Der Film war wie erwartet prächtige Unterhaltung, es gab ein paar grandiose Szenen: Target Violence, Rollator Race und Wrong Leg – wenn ihr den Film seht werdet ihr wissen welche ich meine. Es handelt sich um einen Zombieschinken irgendwo zwischen Komödie und Actionfilm, auch wenn die wandlenden Toten zur Zeit etwas überpräsent sind: Cockneys vs Zombies sollte man als Fan des Genres unbedingt gesehen haben.

Sehr nett war dann auch noch dass der Regisseur im Kino war, sich feiern liess und Fragen beantwortet hat, ich glaube beim nächsten Fantasy Film Fest werde ich mir mehr Filme heraussuchen und deutlich früher an der Kinokasse auftauchen.

Veröffentlicht unter Film

The Fades

Kürzlich habe ich einen Schrieb von der GEZ bekommen mit dem Hinweis dass ich ab nächstem Jahr knapp 18 Euronen für mein neuartiges Empfangsgerät zu zahlen habe. Prinzipiell fände ich das akzeptabel wenn ich dafür Inhalte geboten bekäme die mich wirklich mitreissen. Leider ist man hierzulande offenbar ausserstande so etwas zu liefern, ganz im Gegensatz zur BBC die es immer wieder schafft hochklassige Serien zu produzieren (Sherlock, Life on Mars oder eben The Fades). Es wäre ja eine schöne Idee ein Abkommen mit den Insulanern zu schliessen, damit wir alle BBC Inhalte kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen und als Gegenleistung dürfen die Briten unsere öffentlich-rechtlichen Werke konsumieren. Ich befürchte aber dass niemand wirklich Wert auf die lauwarme Kost legt die mit den Milliarden unserer Gebühren finanziert wird.

The Fades ist eine sechsteilige Phantastik/Horror Serie, im Mittelpunkt steht der Teenager Paul der apokalyptische Visionen in seinen Träumen hat und tagsüber Geister sieht, die Fades. Das sind Verstorbene die aus irgendeinem Grund nicht ins Jenseits gelangen können und damit in unserer Welt gestrandet sind. Fades können nicht mit der physischen Welt interagieren und hegen einen Groll gegen die Lebenden. Nun sieht es so aus, als ob sie einen Weg gefunden hätten in unsere Welt zu gelangen, doch zu einem sehr hohen Preis…

Schaut euch die Serie unbedingt an, ihr werdet es nicht bereuen. Schon im ersten Teil sind ein paar unfassbare Szenen zu sehen (Stuhl + Klebeband !), überlegt mal ob das in einer deutschen Produktion möglich wäre und wenn nein, warum nicht.

Veröffentlicht unter Film

Star Trek TNG – Season 1

Die letzten Tage habe ich mit Fieber im Bett verbracht, das war meine erste Sommergrippe und hoffentlich auch die letzte. Jedenfalls hatte ich damit Zeit mir die erste Staffel Star Trek – The next Generation fertig anzusehen. Generell mag ich die Serie recht gern, allerdings kann ich mich fürchterlich über Details aufregen.

Der mächtige Klingonenkrieger Worf war eine herbe Enttäuschung, er verliert jeden einzelnen Kampf und tritt auch sonst vornehmlich als Witzfigur in Erscheinung. Beste Szene: eine Frau die gerade aus dem Tiefgefrierschlaf erwacht fällt in Ohnmacht als sie ihn erblickt und sein Gesichtsausdruck dabei ist einfach unfassbar komisch.

Mir ist klar, dass das Beamen nur eine Verlegenheitslösung ist damit man nicht ständig Leute mit kleinen Transportschiffen von der Enterprise zur Planetenoberfläche bringen muss, aber etwas konsistenter hätte man das schon handhaben können. Braucht man nun einen Transporterraum an der Quelle oder am Ziel oder bloss irgendwo ? Die absurdeste Szene war als sie einen Verletzten von der Oberfläche auf die Krankenstation gebeamt haben, aber nicht auf eine Liege sondern auf den Boden und dann heben sie ihn einfach wie einen Kartoffelsack auf das Bett, ohne zu wissen was ihm fehlt. Hätte ja eine Rückenverletzung sein können und warum den Patienten nicht gleich auf das Bett beamen ? Plausibler wäre die ganze Teleportiererei wenn man bei Quelle und Ziel je eine Apparatur bräuchte, zivilisierte Planeten haben so etwas standardmässig und wenn nicht wird einfach ein Modul als Gegenstelle auf den Planeten fallen gelassen.

Die Handphaser sind auch ein Designdesaster, eine Handschlaufe wie bei der Wii wäre das Mindeste um die Waffen alltagstauglich zu machen. Was vollkommen fehlt ist eine Zielvorrichtung, wenn schon alle aus der Hüfte feuern hätte man wenigstens einen Laserstrahl zum Anvisieren einbauen können.

Es gab natürlich auch Nebensächlichkeiten die mich sehr erfreut haben, wie die Bettdecken die bloss dünne beschichtete Folien sind. Oder das Crossdressing: man sieht öfter männliches Personal im Hintergrund mit Miniröcken bekleidet durch die Gänge wandeln. Das Design der Räume, des Mobiliars und der Kostüme ist wirklich sehr gelungen denn so sieht es noch immer in keiner Wohnung aus die ich kenne und ich mag tatsächlich die meisten Charaktere. Bis auf Jar Jar Binks, äh Wesley Crusher.

Ausserdem ist mir aufgefallen, dass niemand auf der Enterprise übergewichtig ist. Ich bin mir nicht sicher ob ich das jetzt gut oder schlecht finden soll.

Aufschneider

Was ist das nur mit den Wienern und dem Tod ? Kürzlich habe ich mir den Aufschneider von und mit Josef Hader angeschaut und bin aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.

Der Meisterzyniker Hader spielt einen Pathologen dessen Exfrau eine Affäre mit seinem Erzfeind, dem Chirurgen Dr. Böck hat – er versucht seit geraumer Zeit diesem einen Kunstfehler nachzuweisen. Dazu kommt noch dass seine Tochter ein Techtelmechtel mit seinem neuen Assistenten anfängt und eine Kollegin ihren toten Vater entführt damit dieser nicht obduziert wird. Auch die Gehilfen in der Pathologie sind nicht ganz koscher und bessern sich ihr Gehalt mit dem Handel von Leichenteilen auf.

Der Film ist voller herrlich absurder Szenen und großartig geschauspielert, lediglich die Bestatterin Anke hat mich gestört vermutlich wegen des berliner Dialekts der schon arg aufgesetzt wirkt.

Veröffentlicht unter Film

Indie Game: The Movie

Gestern habe ich mir Indie Game: The Movie angesehen und war begeistert, aber erst mal gibt es etwas zu monieren. Gekauft habe ich mir den Film bei Steam, als ich ihn dann auf meinem Tab ansehe wollte kam die Ernüchterung: es ging nicht, denn er ist mit DRM geschützt. Ich habe ihn mir dann am Rechner angesehen und mich sehr geärgert, denn wenn ich den Film von der oben verlinkten Website bezogen hätte, dann hätte ich eine Datei ohne künstlichen Defekt bekommen. Sehr ärgerlich, aber vermeidbar wenn man sich vorher informiert.

In Indie Game: The Movie erhält man einen Einblick in das Leben und Schaffen der Macher von Braid, Super Meat Boy und Fez. Man sieht erschöpfte Nerds mit unglaublichen Bärten am Rande des Nervenzusammenbruchs und freut sich mit ihnen wenn ihr Spiel nach jahrelangen Strapazen endlich den verdienten Erfolg einfährt. Dabei wird auch klar was Indie Games von den sterilen, massenkompatiblen Produkten der großen Publisher unterscheidet: es steckt einfach mehr Herzblut darin. So antwortet beispielsweise ein Entwickler auf die Frage was er vorhat wenn das Spiel scheitert: Selbstmord.

Ich fand den Film äusserst rührend und er hat mich motiviert selbst mal wieder etwas zu erschaffen. Braid habe ich schon gespielt, Super Meat Boy und Fez sind gleich nach dem Abspann auf die Wunschliste gewandert.

A Game of Thrones

A Song of Ice and Fire von George R. R. Martin wurde mir vor Jahren schon in Romanform empfohlen und ich habe mich durch den ersten Band A Game of Thrones durchgequält und fand ihn langweilig weshalb ich auch kein weiteres Buch der Serie gelesen habe. Jetzt wurde das Epos als Fernsehserie umgesetzt und von allen möglichen Seiten an mich herangetragen, also habe ich mir die erste Staffel angesehen um nicht weiter kulturell hinter dem Mond leben zu müssen.

Qualitativ spielt Game of Thrones in der ersten Liga, die Schauplätze sind auffallend detailliert gestaltet, die Kostüme sind schick, die Spezialeffekte gelungen, ich mag den Vorspann und die Titelmusik und die Schauspieler beherrschen ihr Handwerk. Die Geschichte ist allerdings nicht mein Fall, grob gesagt geht es um das Ränkespiel einiger adligen Familien um den Eisernen Thron einer Fantasy Welt, die eher dem Mittelalter ähnelt als Tolkiens Mittelerde. Die Sitten sind roh und archaisch, das Frauenbild ist zweifelhaft und phantastische Elemente kommen äusserst spärlich vor. Die Handlung ist eine Aneinanderreihung von Dramen und Konflikten, plakativ könnte man die Serie als Adeligenseifenoper im Pseudomittelalter beschreiben. Was mir fehlt sind Questen, Abenteuer und Charaktere die mir sympathisch sind: ich mag eigentlich bloss das kleine Mädchen das gerne ein Ritter wäre.

Bemerkenswert fand ich die explizite Darstellung von Gewalt und Sex, vor allem nackte Haut ist in amerikanischen TV Produktionen ja ein Tabu. Meine Lieblingssplatterszene ist der wütende Ritter der nach einer Niederlage im Lanzenstechen sein Pferd enthauptet.

A Game of Thrones ist gut gemachte, derbe Unterhaltung und funktioniert für mich als Fernsehserie deutlich besser als in gedruckter Form. Ich werde mir sicherlich auch die zweite Staffel ansehen aber so richtig begeistern kann ich mich leider nicht dafür, vielleicht ändert sich das aber noch wenn die Geschichte voranschreitet und der Winter endlich kommt.

Veröffentlicht unter Film

Sherlock

Die BBC hat den Versuch unternommen die Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle in moderne Zeiten zu versetzen und das Unterfangen ist vortrefflich gelungen. Es handelt sich bei Sherlock um eine mittlerweile sechsteilige Fernsehserie, jede Episode hat Spielfilmlänge und kann sich qualitativ mit jedem Hollywood Thriller messen. Dankenswerterweise orientiert man sich hier stark an der Literaturvorlage und verheizt den exzentrischen Detektiv nicht als Actionheld wie in der stumpfen Verfilmung von Guy Ritchie.

Die letze Folge, The Reichenbach Fall ist wirklich königlich. Hier kommt es zum Duell zwischen Holmes und Moriarty, ein genialer Schachzug jagt den nächsten. Ich denke ich habe in den 90 Minuten bloss zwei mal gezwinkert um nichts zu verpassen. Sherlock will man definitiv gesehen haben, für Menschen mit Fernseher: im Mai wird die ARD die zweite Staffel zur besten Sendezeit in deutscher Synchronisation ausstrahlen.

Veröffentlicht unter Film

Community

In einem Podcast, ich glaube es war NSFW wurde die amerikanische Sitcom Community als sehenswert angepriesen also habe ich mir mal die erste Staffel angeschaut. In der Serie geht es um eine Gruppe erwachsener Schüler, die aus unterschiedlichen Gründen in ein Community College gehen um einen Abschluss zu erhalten.

Ich fand Community eher fad, etwa auf dem Niveau von Friends. Man kann sich die Serie schon ansehen und es ist auch halbwegs unterhaltsam, es passiert aber schlichtweg nichts Interessantes, alles war schon mal auf die ein oder andere Weise da. Erwähnenswert ist vielleicht dass der greise Chevy Chase mitspielt, angeblich weil ihm die Skripte so gut gefallen haben was ich nicht so recht nachvollziehen kann. Ausser vielleicht Britta ist mir keiner der Charaktere ans Herz gewachsen und Abed, der Nerd/Psycho der Gruppe ging mir einfach nur auf die Nerven. Kann man sich schon zu Gemüte führen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht unter Film