What does this button do ?

So, mal wieder eine Musiker Biographie gelesen, und zwar What does this button do ? von Bruce Dickinson. Selbstverständlich geht es viel um Musik im Allgemeinen und Iron Maiden im Speziellen, aber genauso wichtig ist dem Tausendsassa die Fliegerei und das Fechten. Es ist weniger eine Ansammlung von Tour-Anekdoten als vielmehr ein Best-of der Dinge die dem Sänger am meisten am Herzen liegen. Liest sich sehr geschmeidig und teilweise auch rührend, beispielsweise das Konzert in Sarajewo oder sein Umgang mit der Krebserkrankung.

Dabei hab ich mich auch mal wieder durch die gesamte Diskographie durchgehört und meine All-Time Top 3 ist:

  • Powerslave (Iron Maiden)
  • Accident of Birth (Solo)
  • Brave New World (Iron Maiden)

Prequelle, Never gonna die und American Fall

Hurra, ein neues Ghost Album ist da ! Leider stören mich einige Dinge an Prequelle, beispielsweise die furchtbare Disco Nummer „Dance Macabre“. Grausam, musste ich gleich löschen. Oder wie das gefällige Instrumental „Miasma“ durch abstossendes Saxophongedudel besudelt wird. Schrecklich, aber glücklicherweise schnell vorbei. „Rats“ ist dafür wirklich gut und „Pro Memoria“ einfach zauberhaft. Insgesamt kommen mir aber die Gitarren ein wenig zu kurz auf Prequelle, da heben Ghost schon deutlich besseres abgeliefert.

„Never gonna die“ von Pennywise dagegen liefert genau was man erwartet: schneidiger Melocore mit etlichen tollen Hooks und Oozing Aahs. Die Stimmung ist etwas melancholisch, vor allem bei „Good bye bad times“ und dem grandliosen „Live while you can“. Im hinteren Drittel verstecken sich noch ein paar maue Stücke, davon abgesehen: feines Album für den Sommer.

Apropos Sommeralbum, „Amercian Fall“ von Anti-Flag ist auch so eins, schon etwas älter und zahmer als der Vorgänger „American Spring“ aber nichts desto trotz vortrefflich: ein Ohrwurm jagt den nächsten, jeder Song klingt anders und einen echten Ausfall gibt es auch nicht zu beklagen. Exzellent.

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Chroming Rose, Zeal & Ardor, Visigoth, Dragon Guardian, The Sword, Solstice…

Manchmal purzelt aus meinem Langzeitgedächtnis ein Album raus, das ich einst als Schallplatte besass und das beim erneuten Hören nach 25 Jahren immer noch Laune macht. Die Rede ist von Louis XIV von Chroming Rose, einer Happy-Power-Metal Band die irgendwo im Windschatten von Helloween segelte. Zugegeben, die Hälfte der Songs sind eher lau, aber den Titeltrack mag ich immer noch ganz gern.

Apropos Power Metal,da erkunde ich grad mal sachte was die japanische Szene so hergibt, das erste Album war gleich überraschend geschmeidig, gerade weil man die genretypischen Lyrics nicht versteht. Dragon Guardian habe ich mir nur wegen dem Namen rausgelassen, in Erwartung einer Mischung aus Blind Guardian und Dragonforce. Klingt dann aber aber eher nach Rhapsody, ziemlich poppig aber gerade deshalb nett anzuhören.

Etwas ernsthafter dann die Empfehlung für Zeal & Ardor, eine finstere Melange aus Black Metal und Gospel. Einmal durchgehört und sofort besessen gewesen.

Dann hör ich grad täglich Used Future von The Sword, die gute Nachricht: sie können’s immer noch: spaciger Stoner Rock mit 70er Hardrock Schlagseite. Aber wie so oft sind die älteren Alben besser, wer die Band nicht kennt: Apokryphon unbedingt auf die Hörliste setzen.

Dann noch ein bisserl mehr aus der Fantasy Metal Ecke: Visigoth spielen leicht kauzigen klassischen / Epic Metal der Marke Grand Magus. Conqueror’s Oath ist großartig, aber fast noch besser fand ich das Vorgängeralbum The Revenant King schon allein wegen des Manilla Road Covers (Necropolis).

Und wenn’s dann mal das Brett sein muss, fahr ich mir Endseeker ein,die lärmen etwas wie einst Entombed gerade was die Gitarren anbelangt. Groovy Death Metal mit Wiedererkennungswert.

Wenn’s dann noch blutiger sein soll: Necrophagist, unfassbar gut gespielter technischer Death Metal in Hochgeschwindigkeit. Ich hab das Epitaph Album und sobald ich das vestanden habe kauf ich mir das nächste, kann aber etwas dauern.

Und zum Runterkommen muss es dann The Ra Al Dee Experience sein, okkultes arabeskes Akkustikgeklampfe mit dezenter Perkussion. Sehr entspannend.

Ach ja und Solstice haben endlich ihr neues Werk rausgehauen, natürlich absolut brilliant, das war ja zu erwarten. Bloss kannte ich schon fast alles von den Vorveröffentlichungen. Egal trotzdem mehr als wunderbar, eine meiner absoluten Lieblingsbands.

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Top 10 Alben 2017

1 Dragonforce – Reaching into Infinity

Powermetal ist jetzt nicht gerade mein Lieblingsgenre, genau genommen gefällt mir ausser Helloween (bis Keeper II) und Blind Guardian (bis Somewhere far Beyond) nicht so richtig viel aus der Ecke. Doch dieses Jahr habe ich Dragonforce für mich entdeckt, ich kannte die Band natürlich schon vorher, konnte mich aber mit den teils recht naiven Melodien nicht so richtig anfreunden. Bei Reaching into Infinity hat sich das komplett gewandelt: es ist etwas düsterer und nicht mehr so vorhersehbar, dabei instrumental auf höchstem Niveau und die Stimme des Sängers mag ich auch. Ein wahrlich großartiges Album mit Ausflügen in Thrash, Death und klassischem Heavy Metal, lediglich die Ballade fand ich mau. Und Astral Empire ist vielleicht der beste Powermetal Song aller Zeiten. Wundervoll.

2 Dool – Here Now, Then There

Wunderschöner verträumter Düsterrock aus den Überresten von The Devil’s Blood, ausladend und virtuos zelebriert.

3 Sorcerer – The Crowning of the Fire King

Ein Epic Doom Meisterwerk, erhaben und majestätisch. Noch mag ich In the Shadow of the Inverted Cross lieber, aber das liegt vermutlich nur daran dass ich das Vorgängeralbum so unfassbar oft gehört habe. Sorcerer haben bei mir die mächtigen Candlemass abgelöst, die auf ihren Spätwerken leider etwas geschwächelt haben.

4 The Procession – Doom Decimation

Und noch mal Epic Doom vom Feinsten, läuft ausgesprochen geschmeidig ins Ohr ohne allzu depressive Stimmung zu verbreiten.

5 Kellermensch – Goliath

Goliath habe ich mir neben einem guten Review in Visions in erster Linie des Bandnamens wegen besorgt. Den Sound zu klassifizieren ist nicht ganz einfach, es ist wohl dunkler Rock veredelt mit einem Ausnahmesänger, ein bisschen wie Nick Cave vielleicht oder gar Bruce Springsteen. Tolles Songwriting jedenfalls und ein häufiger Gast in meiner Playlist. Anspieltipp: Mediocre Man (bis zum Schluss hören).

6 Venenum – Trance of Death

Venenum spielen kopflastigen, abwechslungsreichen Death Metal, mal melancholisch, mal Knüppel-aus-dem-Sack. Musik zum aufmerksam mit dem Kopfhörer geniessen.

7 Argus – From Fields of Fire

Feiner Protometal für Freunde ausgiebigen Gitarrengedudels.

8 Ball – Ball

Leicht ironisch-satanistisch angehauchter, trippig-spaciger Jamrock. Wenn man mal einen unaufdringlichen Klangteppich im Hintergrund haben will, sollte man Ball auflegen.

9 Crystal Fairy – Crystal Fairy

Crystal Fairy ist so eine „Supergroup“ aus Melvins/At the Drive-In/Le Butcherettes, die Songs würden kaum auffallen, wäre da nicht der überragende Gesang von Teri Gender Bender. Kauzig und interessant, aber auch ein bisserl verstörend.

10 Mastodon – Emperor of Sand

Mastodon halt mit ihrem unverkennbaren Sound, deutlich zugänglicher als auf ihren Frühwerken aber immer noch rauh genug um ins Beuteschema zu fallen und voller fabelhafter Ohrwürmer.

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Age of Sigmar, Mastodon und The Expanse

Seit einiger Zeit gibt es wieder ein neues Warhammer Fantasy Regelwerk und ich habe gerade viel Spass damit Schlachtberichte anzuschauen. Da kann man schon mal ein Wochenende dran hängen bleiben.

The Expanse hatte ich schon begeistert in Buchform gelesen und dementsprechend war meine Erwartung gegenüber der Serie auf Netflix hoch. Und enttäuscht wurde ich nicht, man hält sich an die Vorlage, die Charaktere sind spannend, die Kulissen gelungen und die Handlung packt einen auch wenn man sie schon kennt. Besonders schön fand ich die durchsichtigen Tabletts die sie da haben und auch die Magnetstiefel, die man an den Hacken zusammenknallen muss um sie einzuschalten. Ich schau mich ja derzeit nebenbei durch Deep Space Nine und der Unterschied ist schon frappierend: Star Trek wirkt dagegen ein bisserl wie ein unterfinanziertes Theaterstück.

Auf dem iPod läuft bei mir derzeit Crystal Fairy, das ist so Female-Fronted-Alternative-Post-Grunge-Irgendwas mit wuchtigen Riffs und eingängigen Songs. Wenn’s etwas ruppiger sein soll, kommt King von Fleshgod Apokalypse auf die Boxen.und Emperor of Sand, das neue Album von Mastodon läuft so geschmeidig in die Hörmuscheln dass ich es fast jeden Tag einmal auflege.

I am Ozzy, Black Sabbath und das magische Keilkissen

Irgendwie habe ich ein Faible für Autobiographien entwickelt und nach dieser Ameisenschnief-Anekdote in The Dirt ist jene von Ozzy Osbourne ganz oben auf meiner Leseliste gelandet. Es sind schon reichlich skurrile Geschichten die der Prince of Darkness zu erzählen hat und die bekannteste, als er einer lebendigen Fledermaus den Kopf abgebissen hat ist tatsächlich eher von der harmlosen Sorte. Das Buch pendelt zwischen Schelmenroman im Rock’n’Roll Zirkus und tragischem Junkiemelodram, man wundert sich ganz wie der Autor wie zur Hölle er diesen ausschweifenden Lebensstil so lange überlebt hat. Zeitlich geht es von den Anfängen von Black Sabbath Ende der 60er bis in die 2000er mit der Osbournes  Reality TV Serie auf MTV. Äusserst vergnüglich.

Nebenbei habe ich mich durch alle Black Sabbath Alben mit Ozzy gehört und dabei etliches formidables Liedgut jenseits von Paranoid und Iron Man wiederentdeckt. Den Chorus von Gipsy finde ich beispielsweise großartig und das Riff von Sweet Leaf summe ich schon tagelang vor mich hin, dass die Musik und auch das Image nach beinahe 50 Jahren immer noch so gut funktionieren ist schon beeindruckend.

Ach und einen Tipp noch falls ihr gern im Bett lest und stundenlang am Kissen rumfrickeln müsst bis es endlich bequem ist: probiert mal so ein Keilkissen aus, das ist so ein unfassbarer Komfortgewinn, kaum zu glauben dass ich je ohne zurechtgekommen bin.