Indie Game: The Movie

Gestern habe ich mir Indie Game: The Movie angesehen und war begeistert, aber erst mal gibt es etwas zu monieren. Gekauft habe ich mir den Film bei Steam, als ich ihn dann auf meinem Tab ansehe wollte kam die Ernüchterung: es ging nicht, denn er ist mit DRM geschützt. Ich habe ihn mir dann am Rechner angesehen und mich sehr geärgert, denn wenn ich den Film von der oben verlinkten Website bezogen hätte, dann hätte ich eine Datei ohne künstlichen Defekt bekommen. Sehr ärgerlich, aber vermeidbar wenn man sich vorher informiert.

In Indie Game: The Movie erhält man einen Einblick in das Leben und Schaffen der Macher von Braid, Super Meat Boy und Fez. Man sieht erschöpfte Nerds mit unglaublichen Bärten am Rande des Nervenzusammenbruchs und freut sich mit ihnen wenn ihr Spiel nach jahrelangen Strapazen endlich den verdienten Erfolg einfährt. Dabei wird auch klar was Indie Games von den sterilen, massenkompatiblen Produkten der großen Publisher unterscheidet: es steckt einfach mehr Herzblut darin. So antwortet beispielsweise ein Entwickler auf die Frage was er vorhat wenn das Spiel scheitert: Selbstmord.

Ich fand den Film äusserst rührend und er hat mich motiviert selbst mal wieder etwas zu erschaffen. Braid habe ich schon gespielt, Super Meat Boy und Fez sind gleich nach dem Abspann auf die Wunschliste gewandert.

Egoshooter V

Irgendwann bin ich auf das kostenlose Wolfenstein: Enemy Territory gestossen und das Spiel hat mich lange Zeit gefesselt. In ET kämpfen die Achsenmächte gegen die Alliierten, der Spieler kann sich für eine von fünf Klassen entscheiden: Soldat (kann schwere Waffen benutzen), Sanitäter (kann Mitspieler heilen und sogar wiederbeleben), Funker (kann Luftschläge anfordern), Ingenieur (kann Minen legen und entschärfen und Fahrzeuge raparieren) und dem Spion (kann sich als Feind verkleiden und sich als Scharfschütze verdingen).

Ich habe meist den „Rambomedic“ gespielt, also einen Sanitäter der sich wie ein Berserker ins Gefecht stürzt und sich dann selbst heilt, statt sich wie eigentlich vorgesehen um die Gesundheit seines Teams zu kümmern.

Das faszinierende an Wolfenstein: ET war das ausgeprägte Teamplay und die komplexen Szenarios. In Goldrush etwa musste man in knapp bemessener Zeit zunächst einen Panzer stehlen, diesen durch die Gassen einer kleinen Stadt manövrieren um das Tor einer Bank aufzusprengen. Anschliessend galt es Gold aus einem Tresor zu stehlen, auf einen Laster zu verladen und damit zu fliehen. Dabei konnte die Gegenseite immer wieder die Fahrzeuge beschädigen, die der eigene Ingenieur dann wieder in Stand setzen konnte. Das war wirklich großartig verglichen mit den damals üblichen Spielmodi in anderen Shootern.

Und auch sonst gab es viele witzige Dinge die man tun konnte, so konnte der Spion sich die Uniform eines gefallenen Gegners überziehen und dann verkleidet Türen öffnen die sonst nur der Feind aufmachen konnte um seine Kameraden hinter die gegnerischen Linien zu bringen.

Luftschläge funktionierten so: der Funker warf eine Rauchgranate um den Zielpunkt zu markieren und einige Zeit später schlug dann das angeforderte Bombardement dort ein, ein Gegenspieler konnte aber zu dieser Rauchgranate laufen und diese einfach austreten – vorausgesetzt er war schnell genug, sonst wurde er von dem Luftschlag in tausend Stücke gerissen. Ein echter Job für Helden also.

Der Spieler konnte für jede Klasse Erfahrung sammeln und damit neue Fertigkeiten freischalten. Davon halte ich grundsätzlich gar nichts, weil damit neue Spieler systematisch benachteiligt werden. Als alter Haudegen hat man mehr Munition und hält mehr Treffer aus als ein Neueinsteiger, in einem Duell wird man folglich immer gewinnen und das finde ich nicht besonders sportlich.

Schwer Waffen waren auch ein Problem, denn wenn ein gewieftes Team eine strategisch wichtige Engstelle massiv und ohne Unterlass bombardiert kann die Gegenseite kaum etwas dagegen ausrichten. Das gleiche Problem hat mich auch bei Battlefield 3 gestört: ein enger Gang und auf beiden Seiten lauert ein Grüppchen Kämpfer mit Panzerfäusten und blockiert den Weg mit Sperrfeuer. Das nimmt dem Spiel jegliche Dynamik.

Wer Wolfenstein: ET verpasst hat, sollte sich zumindest Brink einmal näher ansehen – doch dazu später mehr. Hier noch der großartige Enemy Territory Song :-)

http://www.youtube.com/watch?v=Sw3T7gXOh60

Botanicula

Gerade bin ich mit Botanicula fertig geworden, einem simplen Klickadventure von Amanita Design, die auch das niedliche Machinarium geschaffen haben. In Botanicula wird ein Baum, der Lebensraum für unzähliges Getier ist durch spinnenartige Parasiten bedroht, man spielt ein kleines Grüppchen von fünf seltsamen Kreaturen die versuchen die Gefahr abzuwenden.

Beim Spielen kommt man sich etwas wie ein Kleinkind vor, das mit einem Stock in einer Hecke sitzt, in der Botanik herumstochert und sich daran erfreut was alles für Getier dadurch aufgeschreckt wird. Es gibt viel zu knobeln und noch mehr zu entdecken, denn der Reiz des Spiels liegt neben dem Lösen der teils recht simplen Rätsel und einiger Geschicklichkeitsaufgaben vornehmlich darin die wuselige Flora und Fauna zu erkunden.

Wie bei Machinarium spielt Sprache keine Rolle, was zu tun ist wird durch Symbolik vermittelt. Originell fand ich die Soundeffekte, die allesamt von menschlichen Stimmbändern herrühren. Dadurch wird dieses kindliche Spielgefühl noch verstärkt, weil man sich in die Zeit zurückversetzt fühlt in der man noch selbst für die Klangkulisse beim Spielen gesorgt hat.

Botanicula ist ein nettes Adventure für zwischendurch, ich fand den Preis von 9 € für knapp 5 Stunden Spielspass ein bisschen zu hoch aber noch vertretbar. Aufmerksam darauf bin ich übrigens wie so oft durch den Nerdvana Podcast geworden.

Diablo 3 nochmal

Mittlerweile ist bei mir der Gipfel der Begeisterung für Blizzards Klickmarathon abgeklungen, aber ab und zu werde ich meine Helden schon noch weiterhochleveln. Das Spiel ist wirklich gut, aber es gibt auch Grund zum Jammern:

Ich sammel ja gerne Achievements, bei Diablo 3 gibt es eine erkleckliche Menge davon aber leider sind viele sinnlos (zum Beispiel 2 Magier auf Level 60 bringen, warum sollte man das tun wo man ja gar keine Auswahl beim Steigern hat und damit wirklich zwei mal das gleiche Erlebnis hat), andere sind nur durch absurde Penetranz zu erlangen. Da gibt es ein Achievement das verlang alle Dungeons in einem Akt zu erforschen, die Dungeons erscheinen aber zufällig und das Lyceum kam bei mir auch nach 100-fachem Reset nicht. Das ist mir auf Dauer zu deprimierend.

Der Hardcore-Modus, bei dem der Held nach seinem Ableben tatsächlich nicht mehr weitergespielt werden kann ist eine nette Idee, allerdings gibt es keine Möglichkeit Freunde daran zu hindern einem privaten Spiel beizutreten. Da schwillt schon mal der Kamm, wenn man einen knappen Kampf gegen eine Monsterhorde hat und dann betritt jemand das Spiel und die Gegner werden plötzlich schwerer. Von bewusstem Trolling mal ganz abgesehen, denn wenn man gemein ist betritt man das Spiel des zu Trollenden und scheucht Horden von Wiedersachern auf um mit ihnen im Schlepptau sein Opfer zu beglücken.

Das Chaos, das sich auf dem Bildschirm ausbreitet wenn man sich zu viert durch einen Dungeon schnitzelt war mir auch etwas zu viel. Am besten spielt sich Diablo zu zweit, da bleibt das Geschehen halbwegs übersichtlich – vorausgesetzt es spielt kein Hexendoktor mit. Diese mangaeske Effektschlacht bei herkömmlichen Angriffen finde ich vollkommen übertrieben, das hätte man sich für seltene Spezialfähigkeiten aufheben sollen.

Aber es gab natürlich auch ein paar echte Glanzlichter. Ab und an trifft man auf einen Goldgoblin, der einen großen Sack voll mit Beute herumschleppt und permanent Goldstücke verliert. Wenn man es schafft ihn zu meucheln bevor er sich wegteleportiert wird man reichlich belohnt. Das perfide daran ist, dass es der Goldgoblin damit immer wieder schafft die Helden in unerforschtes Gebiet zu locken und damit vor lauter Gier in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.

Es gibt auch einige Begleiter die man anheuern kann wenn man alleine unterwegs ist, gerade als Magier ist es vorteilhaft einen Nahkämpfer an seiner Seite zu haben. Ausserdem sind diese Söldner auch recht geschwätzig, das spendet Trost im einsamen Dungeon. Besonders nett fand ich die Enchantress, die sich etwas gebahrt wie eine schwärmerische Touristin und sich mehrfach für die tollen Erlebnisse bedankt derer sie beiwohnen darf.

Technisch gesehen ist Diablo natürlich meisterlich, ich hatte keine ernsthaften Bugs und der Onlinezwang stört mich nicht im Geringsten, schliesslich spiele ich ohnehin vornehmlich im Mehrspielermodus. Und gerade das gemeinsame Spiel funktioniert vortrefflich, man findet seine Spezeln kinderleicht und auch das Anpassen der Schwierigkeit der Monster je nach Anzahl der Helden ist gelungen. Ich hatte etwa 100 Stunden große Freude am Metzeln und Sammeln und bin zufrieden aber halt nicht vollkommen glücksseelig.

Diablo 3

Seit gestern 0:00 Uhr können Freunde des gepflegten Hack & Slay Rollenspiels den linken Mausknopf malträtieren um zahlloses Geschnetz zu erlegen um an Erfahrung, Gold und seltene Gegenstände zu gelangen. Blizzard hat Diablo 3 veröffentlicht.

Ich bin extra nicht länger aufgeblieben, da ich damit rechnete dass die Server dem ersten Anstrum nicht gewachsen sein würden, was dann auch so kam. Das Spiel begonnen habe ich Dienstag so gegen 17:00 Uhr, der Login war zunächst problemlos möglich aber etwa ab 18:00 Uhr ging nichts mehr. Wir sind dann auf amerikanische Server ausgewichen, was reibungslos funktionert hat allerdings kann man Helden nicht zwischen Kontinenten transferieren und die europäischen Battle.net Kontakte sind dort nicht automatisch zu sehen. Spät abends und mit ausgeprägter Beharrlichkeit konnten wir dann auch auf den europäischen Servern zocken.

Das Spiel selbst erfüllt völlig meine Erwartungen, es ist eine moderne Version der Vorläufer mit aufgepeppter Grafik und ein paar schicken Neuerungen.

Wenn ein Spieler Beute generiert indem er etwa ein Monster erschlägt, wird diese auch für alle Mitspieler separat erzeugt, so dass man seinen Partnern nichts wegnehmen kann. Jeder sieht nur die Gegenstände die für ihn gedacht sind. Das ist prinzipiell begrüssenswert, es nervt allerdings ein bisschen dass man sich damit das Leerräumen eines Dungeons nicht wirklich teilen kann, weil man sich gegenseitig immer hinterherräumen muss.

Sehr nett finde ich dass man praktisch die komplette Umgebung zerstören kann und dass es möglich ist mit einstürzenden Mauern und  herunterfallenden Kronleuchtern seine Feinde zu dezimieren.

Bei der Charakterentwicklung hat man leider nicht besonders viele Möglichkeiten, man kann lediglich bestimmen welche Fähigkeiten man benutzt. Die Fähigkeiten selbst werden automatisch gesteigert. Individualisieren kann man seinen Helden über die Gegenstände mit denen man ihn ausrüstet und davon gibt es Unmengen.

Diablo 3 ist eine Fetzengaudi wenn man es mag sich durch Dungeons zu häckseln und einen ausgeprägten Sammeltrieb hat. Die Geschichte mag episch sein, ist in meinem Fall aber völlig überflüssig weil ich alle Dialoge und Filmsequenzen sofort wegklicke da diese bloss unnötig das Gemetzel unterbrechen. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten von der Arbeit nach Hause zu kommen und bin sehr froh darüber dass morgen Feiertag ist :-)

Legend of Grimrock

Bis endlich Diablo 3 erscheint ist es noch gut einen Monat hin, um die lange Zeit nicht ohne Dungeons verbringen zu müssen beschert uns Almost Human Games ein klassisches Rollenspiel: Legend of Grimrock. Mit 4 Helden in der althergebrachten taktischen Aufstellung – 2 Nahkämpfer vorne und 2 Fernkämpfer hinten – erforscht man ein von Monstern besiedeltes Verlies. Dabei tappt man in Fallen, löst Rätsel und entdeckt Geheimgänge wobei das Spielerlebnis dankenswerterweise nicht durch Dialoge und Zwischenfilme verwässert wird.

Die Dungeons sind aus quadratischen Kacheln aufgebaut wie man es aus Brettspielen oder Rollenspielen aus der Computersteinzeit kennt. Man bewegt sich aber nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit, das allerdings unterschiedlich schnell. Besetzte Felder können nicht betreten werden und attackieren kann man nur Gegner in Blickrichtung.

Ich hatte ein gemütliches taktisches Rollenspiel erwartet, bekommen habe ich stattdessen ein ziemlich forderndes Actionspiel. Die Kämpfe laufen idealerweise so ab: man lockt einen einzelnen Feind in einen Raum mit mindestens 2×2 Feldern, schliesst am besten noch ein Gitter um nicht von anderen Monstern gestört zu werden (was praktisch immer zu grossem Unbill führt), stellt sich auf das Feld diagonal gegenüber des Biestes und wartet bis es auf ein Nachbarfeld läuft. Dann hackt man ein, zwei mal darauf ein und verkrümelt sich wieder auf das sichere Feld. Die Prozedur wiederholt man dann so lange bis der Feind geschlagen ist.

Das hört sich jetzt monoton an, aber während man mit der linken Hand den Gegner mittels W, A, S, D (und Q,E zum Drehen) umkreist muss man mit der rechten die Waffen bedienen, Zaubersprüche aussuchen, Tränke zu sich nehmen und vielleicht sogar welche brauen. Wenn man es nicht schafft ein einzelnes Monster in einer ruhigen Ecke zu vermöbeln sondern einen Mob in einem größeren Gebiet bekämpft, wird es schnell hektisch. Jeder Gegner ist gefährlich und ein paar mal habe ich mich furchtbar erschrocken wenn hinter einer Ecke etwas großes, behaartes gelauert hat.

Ich habe mich jedenfalls etwa 17 Stunden königlich amüsiert bis der Dungeon geknackt war und das für knapp 13€. Wer die alte Schule bevorzugt und dementspechend leidensfähig ist, kann die automatisch mitgezeichnete Karte übrigens ausschalten und selbst zu Karopapier und Bleistift greifen.

Egoshooter IV

Counterstrike war so weit ich weiss der erste Shooter (eigentlich nur eine Modifikation für das Spiel Half Life) der richtiges Teamplay forderte. Trotzdem habe ich mich nie für das Spiel begeistern können, denn es hat einige grobe Design Fehler die mir den Spaß daran vergällen und ich bin immer noch erstaunt wie populär CS trotzdem noch ist.

In CS spielen zwei Fraktionen gegeneinander, die Terroristen gegen eine Spezialeinheit der Polizei. In den Missionen muss eine Fraktion ein simples Ziel erreichen, etwa eine Bombe an einem bestimmten Ort plazieren und die andere Fraktion muss das verhindern.

Jede Runde wird im Arena Modus gespielt, das bedeutet wenn man virtuell stirbt muss man die komplette verbleibende Zeit damit verbringen den anderen Spielern bei ihrem Treiben zuzusehen. Damit sinkt die Nettospielzeit gerade bei Einsteigern stark, weil man sich recht schnell ein virtuelles Geschosss einfängt. Man verbringt also mehr Zeit mit Zusehen als damit selbst zu agieren.

Counterstrike bemüht sich möglichst realistisch zu sein, die Spielfiguren halten nicht besonders viel aus. Das Resultat ist, dass es keine spannenden langen Feuergefechte gibt. In der Regel läuft man um die Ecke und wird von einem Gegner gefällt der dort gelauert hat (und muss dann wieder warten bis eine neue Runde beginnt). Wenn man gut ist oder Glück hat, besiegt man den Hinterhältler. Dieser hat dann die meiste Zeit des Spiels damit verbracht an einem Ort zu warten, und danach wartet er erneut bis eine neue Runde beginnt.

Zudem gibt es noch einen ökonomischen Aspekt: jedes der beiden Teams verfügt über ein Budget das je nach Abschneiden in der vorigen Mission größer oder kleiner ist. Damit können sich die Spieler dann vor jeder Runde mit Waffen und Ausrüstung versorgen. Mich hat das einfach nur genervt, ich verstehe auch nicht warum man die Fraktion die eh schon überlegen ist auch noch mit besseren Gegenständen belohnen sollte.

Bei aller Kritik muss man jedoch anerkennen dass es Counterstrike geschafft hat Egoshooter zum taktischen Mannschaftssport zu machen. Es gibt mittlerweile allerdings weitaus bessere Spiele dieser Art.

Fortsetzung folgt.

Steelseries Merc Stealth II

Hier noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Verarbeitungsqualität meiner neuen Steelseries Merc Stealth Tastatur: nach noch nicht einmal 2 Wochen in Betrieb sind die ersten Ausfallerscheinungen sichtbar. Offenbar habe ich einen sehr starken linken Zeigefinger. Die Taste funktioniert zwar noch tadellos, aber von einem Keyboard für exzessive Zocker habe ich mir deutlich solideres Material erwartet. Schade.